Pressebilder zu besonderen Objekten aus den Sondersammlungen

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Johann Sebastian Bach : h-Moll-Messe (BWV 232) | Mass in B minor (BWV 232)

Musikhandschrift mit 99 Blättern, einschließlich 4 Titelblätter
Tinte auf Papier
Entstehungszeit 1733/1748-49
Ort der Entstehung: Leipzig
Signatur: Mus. ms. Bach B 180

hier zu sehen: Seite 1, Kyrie

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Abbildung: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

J. S. Bach (1685-1750) hatte die h-Moll-Messe im Jahr 1733 begonnen niederzuschreiben, zuletzt überarbeitete er sie in den Jahren 1748-49. Kurz vor seinem Lebensende schrieb er es in vollendeter Meisterschaft. Das in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz aufbewahrte Autograph ist die einzige vollständig erhaltene Quelle der h-Moll-Mess aus Bachs Lebenszeit. Das Autograph überliefert den letzten Willen des Komponisten in Bezug auf diese großartige Musik, die zu den weltweit am häufigsten gespielten Werken für Chor und Orchester gehören.

Druck | Martin Luther: Disputatio pro declaratione virtutis indulgentiarum

Druck von 1517
[1] Bl. ; 2°

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Im Jahr 1517 verfasste Martin Luther 95 Thesen, die die Praxis des Ablasshandels der Kirche scharf kritisierten. Die von ihm beabsichtigte akademische Disputation blieb aus; jedoch stieß die Verbreitung der Thesen - hier spielte der noch junge Buchdruck eine wichtige Rolle - die Diskussion außerhalb der Universität an und gab der Reformationsbewegung entscheidende Impulse. Die drei bekannten zeitgenössischen Drucke der Thesen - angenommen wird eine Auflagenhöhe von je 300 Exemplaren - wurden von keinem Drucker firmiert, keiner wagte seine Namen unter die brisante Schrift zu setzen. Nur sehr wenige von diesen Drucken der Lutherschen Thesen sind erhalten. Die Staatsbibliothek besitzt ein Exemplar, das von Hieronymus Höltzel in Nürnberg gedruckt und der Bibliothek 1891 vom Preußischen Kultusministerium übergeben wurde.

autographe Partitur
hier: Finale, Blatt 77, unten die Textzeile "Seid umschlungen Millionen"

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Zu den herausragenden Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin gehört die Beethoven-Sammlung. Zahlreiche Autographe und Partituren, darunter die Sinfonien Nr. 4, 5, 7, 8 und 9, sind im Besitz der Bibliothek.

Die Sinfonie Nr. 9 steht seit dem Jahr 2001 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes Memory of the World.

Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125

Kein zweites Werk der sinfonischen Literatur hat eine so breite und vielschichtige Rezeptionsgeschichte entfaltet wie Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9. d-moll op. 125. Das im Mai 1824 in Wien uraufgeführte Werk markierte eine bedeutsame Entwicklung: Zum ersten Mal wurde in ein sinfonisches Werk die menschliche Stimme einbezogen, indem Beethoven die "Ode an die Freude" von Friedrich Schiller im Finale vertonte. Ihre Wirkung reicht seither weit über den musikalischen Bereich hinaus; sie hat Dichter, Schriftsteller und bildende Künstler inspiriert und tiefgreifende ästhetische und philosophische Erörterungen und Diskussionen ausgelöst. Vor allem aber hat sie zu allen Zeiten den Menschen guten Willens ihre Botschaft verkündet, die Idee von der Freude und der weltumspannenden Brüderlichkeit unter den Menschen.
In der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz im Haus Unter den Linden befindet sich nahezu vollständig das Autograph der zwischen 1822 und 1824 entstandenen 9. Sinfonie, das Hauptkorpus und die fünf Faszikel sind in mehrere rote Ledereinbände gefasst. Die im Beethoven-Haus Bonn aufbewahrten zwei Blätter aus dem 2. Satz sowie drei Blätter aus dem Finalsatz, die in der Bibliothèque Nationale in Paris liegen, ergänzen dieses Autograph.

mehr Informationen zur Beethoven-Sammlung

Fragment der derzeit ältesten bekannten Koranhandschrift, das Pergament stammt aus dem Zeitraum 606 bis 652 n. Chr.
im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin sind sieben Blätter mit der Signatur Ms. or. fol. 4313

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

1841
Eigenhändige Niederschrift
22 x 18 cm

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Am 26. August 1841 verfasste der Germanist und Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf der damals noch britischen Nordsee-Insel Helgoland das „Lied der Deutschen“. Er beschwört in diesem Loblied auf seine deutsche Heimat die Einheit des Vaterlandes im Gegensatz zu der kleinstaatlichen Realität von 36 souveränen Staaten im Deutschen Bund. Bereits am 1. September 1841 wurde das Gedicht von seinem Hamburger Verleger Campe veröffentlicht. Bei dem abgebildeten Blatt aus dem Nachlass Hoffmann von Fallerslebens handelt es sich um eine von mindestens zwei erhaltenen eigenhändigen Abschriften, ob dies oder ein anderes Exemplar die 'Uschrift' des Gedichts ist, ist nicht bekannt. Das Werk wurde 1922 unter Reichspräsident Friedrich Ebert zur deutschen Nationalhymne. Seit 1952 ist die dritte Strophe die Hymne der Bundesrepublik Deutschland.

Pergamentdruck | Biblia Latina (Gutenberg-Bibel)

 

Mainz, um 1454
42-zeilig, Druck auf Pergament, 2 Bände
geschlossen 42,5 x 31 cm

Band 1, Beginn der Genesis | 1,4 MB - Herunterladen

Band 2, Beginn des Mattäus-Evangeliums | 17,7 MB Herunterladen

Reproduktionen: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Die Berliner Gutenberg-Bibel ist ein Buch der Superlative: eines der wertvollsten und berühmtesten Bücher der Staatsbibliothek und sicher auch eines ihrer schönsten. Der besondere Wert des fast vollständigen Pergamentexemplars (zwei der ursprünglich 643 Blätter fehlen) leitet sich aus seiner historischen Stellung ab: Bei der Gutenberg-Bibel, die wegen ihres 42-zeiligen Satzspiegels auch B42 genannt wird, handelt es sich um eines der frühesten Zeugnisse der Druckkunst, um das erste umfangreiche Buch, das von Johannes Gutenberg mit beweglichen Lettern hergestellt wurde, und um einen der gestalterisch gelungensten Drucke des 15. Jahrhunderts. Die beiden Bände im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin sind ungewöhnlich gut erhalten und sehr qualitätvoll geschmückt.
Der Druck der Bibel wurde vermutlich 1452 in Mainz von Johannes Gutenberg und seinem Geldgeber Johannes Fust begonnen. Im Oktober 1454 war die Herstellung so weit fortgeschritten, dass Teile der Bibel in Frankfurt öffentlich gezeigt und möglicherweise schon Verkäufe getätigt werden konnten. Die Quellen berichten von einer Auflage von rund 180 Stück und von enormen Summen, die für einzelne Exemplare verlangt wurden: Ein Käufer soll 100 rheinische Gulden bezahlt haben, das entspricht dem Wert von einem Dutzend Ochsen.
Erhalten sind heute etwa 50 Exemplare, von denen viele unvollständig oder nur in Form von Fragmenten überliefert sind. Gutenberg stellte 45 Pergament- und 135 Papierexemplare her, die nach dem Druck im Auftrag ihrer Besitzer mit Buchschmuck und handschriftlichen Gliederungselementen versehen wurden. Die künstlerische Ausstattung des Berliner Exemplars ist einem um die Mitte des 15. Jahrhunderts tätigen Buchmalereiatelier zu verdanken, welches nach einem hier wie auch in anderen Werken verwendeten Schmuckmotiv als „Pfauenwerkstatt“ bezeichnet wird und eventuell in Leipzig ansässig war. Charakteristisch für diese Werkstatt sind die Vogel- und Insektendarstellungen, etwa die zartblaue Libelle am unteren Rand der Doppelseite zu Anfang des Matthäus-Evangeliums.
Die Bibel lässt sich in Berlin erstmals 1668 nachweisen, stammt aber möglicherweise bereits aus älterem Besitz des Hauses Brandenburg und könnte somit zur Gründungsausstattung der Churfürstlichen Bibliothek gehört haben. Die Königliche Bibliothek gab 1913/1914 eine hochwertige Faksimile-Ausgabe heraus, die die Grundlage für die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Berliner B42 bildet. Das Original wird aus konservatorischen Gründen nur noch selten öffentlich gezeigt.

Musikautograph | Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium (Kopie 1)

 

1734
autographe Partitur
hier: Satz 1, Blatt 1r

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

80% der überlieferten Autographe von Johann Sebastian Bach befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin, darunter die Matthäus-Passion, Johannes-Passion, die Brandenburgischen Konzerte, Kantaten, Orgelwerke und anderes mehr.

mehr Informationen über die Bach-SammlungJ. S. Bach

Musikautograph | Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte KV 620

 

Mus.ms.autogr. W. A. Mozart 620
hier: Beginn der Arie "Dies Bildnis ist bezaubernd schön"

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Die größte Mozart-Sammlung der Welt befindet sich in der Staatsbibliothek zu Berlin, darunter fünf seiner sechs Meisteropern.

mehr über die Mozart-Sammlung

Musikautograph | Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro KV 492

 

Opera buffa in 4 Akten
Autograph
Wien, begonnen: ca. Oktober 1785, beendet 29. April 1786
24,6 x 33,6 cm

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Die größte Mozart-Sammlung der Welt befindet sich in der Staatsbibliothek zu Berlin, darunter fünf seiner sechs Meisteropern. Die Uraufführung von Mozarts Le nozze di Figaro fand am 1. Mai 1786 im Wiener Hoftheater statt. Die Oper wurde jedoch rasch wieder abgesetzt. Sie ist ein Sittengemälde der maroden
Verhältnisse von Herrschaft und Bediensteten im Hause des Grafen Almaviva. Gleichzeitig wird der Gegenwind einer heimlichen Auflehnung spürbar. In Berlin fand die Erstaufführung mit deutschem Text nach Adolf Knigge am 14. September 1790 im Königlichen Nationaltheater am Gendarmenmarkt statt.
In der Partitur von 1786 sind mehrere Tinten erkennbar. Der deutsche Text wurde von fremder Hand hinzugefügt.
Das Autograph befand sich nicht in dem Mozart-Nachlass, den Constanze Mozart 1799/1800 an den Offenbacher Verleger Johann Anton André verkauft hatte und von dessen Erben die Königliche Bibliothek 1873 weit über 100 Mozart-Autographen erworben hatte. Es wurde 1901 von dem Bonner Musikverleger Fritz Simrock angekauft.

mehr über die Mozart-Sammlung

Friedrich II., Sonate für Flöte und Generalbass B-Dur (Spitta Nr. 112)
Partitur, Autograph
2 Bl., 36 x 22,5 cm
Staatsbibliothek zu Berlin - PK

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Fotonachweis: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Für sein Instrument, die Traversflöte, hat Friedrich nicht weniger als 121 Solosonaten mit Generalbassbegleitung geschrieben. Wenn eine sichere
Datierung der einzelnen Werke auch kaum möglich erscheint, lässt sich insgesamt als Entstehungszeit das Vierteljahrhundert ansetzen, das sich aus der Kronprinzenzeit bis hin zum Beginn des Siebenjährigen Krieges 1756 erstreckt. Die vorliegende Handschrift gehört zu den wenigen erhaltenen Musikautographen Friedrichs. Sie umfasst ein Doppelblatt, von dem hier
die erste Seite zu sehen ist. Diese trägt die eigenhändige italienische
Titelüberschrift Solo per il Fiauto di Federico.

Musikautograph | Carl Maria von Weber, 2. Klavierkonzert

 

Carl Maria von Weber
2. Klavierkonzert Es-Dur op. 32

Seite 2: Der Vorsatz zeigt die im Konzert verwendeten Instrumente. Weber schreibt hier „Cembalo“, gemeint ist das Soloklavier.

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Seite 5: Einsatz des Klavieres

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Richard Wagner: erster Textentwurf zur Oper "Die Meistersinger von Nürnberg"

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digitale Abbildungen: Schott-Musik GmbH und Co. KG

Papierhandschrift | Albrecht von Brandenburg-Ansbach : Kriegsordnung

 

Königsberg, 1555
Ms. boruss. fol. 441
Papierhandschrift, geschlossen 41 x 30,5 cm
hier: Blatt 151v/152r

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Die repräsentative Handschrift enthält Texte und Bildtafeln über die Theorie und Praxis der Kriegsführung. Sie wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Albrecht des Älteren (1490-1568), Markgraf zu Brandenburg Ansbach und Herzog zu Preußen hergestellt.

Autograph | Felix Mendelssohn Bartholdy: The Garland / Der Blumenkranz

 

1829, Autograph

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Seit 1878 befindet sich der kompositorische Nachlass von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Bibliothek.

mehr Informationen über die Sammlung an Autographen des Komponisten sowie der Familie Mendelssohn

Autograph | Felix Mendelssohn Bartholdy: Begrüßung („Humboldt-Kantate“) für Soli, Männerchor und Orchester

 

Text: Ludwig Rellstab
Berlin, 12.09.1828
Autograph, 26 S.
34 x 24 cm

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Im September 1828 organisierte Alexander von Humboldt in Berlin einen internationalen Naturforscher-Kongress. Für die Eröffnungsfeier komponierte der 19-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy eine Kantate für Tenor, Bass, Männerchor und Orchester, deren Text die Entwicklung der Welt vom anfänglichen Chaos zur Ordnung nachzeichnet. Über das Fehlen von Frauenstimmen spottete Mendelssohns Schwester Fanny, dies sei wohl so, „da das Naturforscher-Paradies ein frauenloses, mahomedisches“ sei. Das Autograph der Kantate befand sich zeitweise in Humboldts Besitz und kam 1878 mit Mendelssohns Nachlass in die Königliche Bibliothek. Das gezeigte Rezitativ schlägt den Bogen von der Entwicklung der Natur zur moralischen Festigung des Menschen und leitet so zum Schlusschor „Ja, segne Herr, was wir bereiten“ über. Die Partitur sah zunächst keine Pauken vor. Erst später trug Mendelssohn unten rechts die entsprechenden Takte nach.

Pergamenthandschrift | Evangeliar ("Codex Wittekindeus")

 

Fulda, um 970
Pergamenthandschrift; Lederband (19. Jahrhundert) mit vier Elfenbeintafeln mit Szenen des
Lebens Christi aus dem Magdeburger Antependium
40,5 x 30,5 cm

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Der Codex Wittekindeus ist ein besonders kostbares Evangeliar, das im letzten Drittel des10. Jh. in der Schreibstube des Klosters Fulda nach einem karolingischen Vorbild geschrieben und mit Buchmalereien versehen worden ist. Bald darauf gelangte es an den Magdeburger Dom, wo es im 11. Jh. einen prunkvollen Einband erhielt. Von diesem Einband sind heute nur noch vier Elfenbeintäfelchen mit Szenen aus dem Leben Christi erhalten, die ursprünglich als Altarschmuck („Magdeburger Antependium“) gedient hatten. Später gehörte die Handschrift der Kirche des Dionysiusstifts im westfälischen Enger, einer Gründung des Sachsenherzogs Widukind. Sie wurde dort zum Schatz der so genannten Reliquiae Wittekindi Magni gezählt. Dieser bestand der Überlieferung nach zum guten Teil aus Geschenken, die Kaiser Karl der Große 785 anlässlich der Taufe Widukinds beigesteuert haben soll. Im 15. Jahrhundert wanderte die Handschrift ins benachbarte Herborn und wurde von dort zwischen 1647 und 1652, als Herborn brandenburgisch geworden war, für die kurfürstliche Bibliothek übernommen. Der für das Evangeliar heute noch verwendete Name „Codex Wittekindeus“ geht auf die ersten Berliner Bibliothekare zurück, die sich auf die angebliche Herkunft des Evangeliars beriefen.

Messingobjekt | Astrolabium aus Toledo, 1029

 

1029 in Toledo hergestellt, Messing

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Astrolabien sind scheibenförmige astronomische Instrumente zur Darstellung des von der Erde aus sichtbaren drehenden Himmels. Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt ein knapp eintausend Jahre altes Exemplar, welches aufgrund seines stabilen Materials - Messing - in einem sehr guten Zustand ist. Das 1029 in Toledo hergestellte Astrolabium wurde Mitte des 19. Jh. erworben, aufbewahrt wird es in einer mit schwarzem Samt ausgeschlagenen Schmuckkassette in der Orientabteilung.

Druck | Leonhardt Thurneysser zum Thurn : Astrolabium

 

Berlin, um 1575
gedruckt, 60 x 45 cm

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Zu den bekanntesten Werken von Leonhardt Thurneysser (1531-1596) zählten die Archidoxa, eine Zusammenstellung von astrologischen Ideen und Vorhersagen, die nach Thurneyssers eigener Aussage nicht für jedermann verständlich waren. Als Ergänzung erschien 1575 das Astrolabium, ein einzigartiges Zeugnis der Berliner Druckgeschichte der frühen Neuzeit.

Die Archidoxa hatten eine für die damalige Zeit enorm hohe Auflage von etwa 500 Exemplaren. Ihr Verkauf sollte durch das zugehörige Astrolabium gesteigert werden. Nur in Thurneyssers eigener Druckerei im Grauen Kloster, die er seit 1574 betrieb, konnte seinen hohen Ansprüchen an Inhalt und Qualität der Abbildungen entsprochen werden. - Das Astrolabium sollte dazu dienen, ohne langwierige Berechnungen individuelle Horoskope und Prophezeiungen zu erstellen. Jede der acht Tafeln trägt einen eigenen Titel und behandeltein anderes Gestirn (Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond) sowie auf der ersten Tafel „Des Menschen Cirkel und Lauff“. Im oberen Bereich sind das jeweils zugeordnete Sternbild und eine Allegorie des Himmelkörpers abgebildet. Unter der Überschrift „Der Sonne Cirkel und Lauff“ wird dem Zentralgestirn das Sternbild Löwe und eine Königsgestalt mit Sonnenstab zugeordnet. Unterhalb der Drehscheiben ist in der Mitte das große Wappen Thurneyssers zu sehen, links davon die Alchemia mit Schmelzkessel und Blasebalg, rechts davon die Temperantia, die den Wein mit Wasser verdünnt. Der kleine Text enthält verschiedene Berechnungen zum Alter der Erde, welches zur damaligen Zeit auf rund 6.000 Jahre ermittelt worden ist. Auf jeder Tafel befinden sich bis zu sechs drehbar montierte, gedruckte und säuberlich ausgeschnittene Scheiben. Sie zeigen unter anderem den Fixsternhimmelmit figürlichen Darstellungen der Sternbilder, einen (kolorierten) spiralförmigen„Baum des Lebens“ mit verschiedenen Prophezeiungen, weitere Sternbilder um den südlichen Wendekreis (des Steinbocks) sowie Angaben zu den Monaten mit Zuordnung zu den Sternbildern und den Tagen im Monatsverlauf. Mit Hilfe des schlangenförmigen Pfeils, der als Lebenspfeil bezeichnet wird, konnte dann die Nativität ermittelt werden.

Bildtafeln | Jahangir-Album

 

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Zwischen 1600 und 1620 entstanden für den persischen Mogul-Kaiser Jahangir großformatige Alben mit prächtig ausgeschmückten Bildtafeln, die Blumenranken und Vögel zeigen sowie Szenen aus dem Leben Jahangirs, beispielsweise den Kaiser bei der Jagd. Die Staatsbibliothek besitzt 25 dieser Blätter, sie sind von außerordentlichem Wert. Die Berliner Blätter sind Teil eines umfangreichen Albums, dessen größter Anteil im Museum in Teheran liegt.

Handschrift in Etui | Bhagavadgita

Sanskrit-Handschrift
undatiert
Papier
Länge ca. 2 m, Breite ca. 5 cm

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Reproduktionen: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Die lange schmale Rolle aus feinem Papier enthält das religiös-philosophische Gedicht Bhagavadgita in Miniaturschrift in einem Rahmen aus goldenen Linien. Auf den ersten vier Bildern sind die Götter Ganesha, Brahma, Vishnu mit Lakshmi so wie Shiva mit Parvati dargestellt, auf dem fünften Krishna und Arjuna einander gegenüber sitzend im Gespräch. Der Gott Krishna trägt dem Arjuna die in dem Gedicht enthaltenen Lehren vor.

Die Handschrift wurde aus dem Nachlass August Wilhelm von Schlegels erworben. Schlegel zählt wie Franz Bopp und Wilhelm von Humboldt zu den Gründern der vergleichenden Sprachwissenschaft und der deutschen Indologie. Im Jahre 1823 erschien in Bonn seine kritische Ausgabe der Bhagavadgita mit lateinischer Übersetzung, die Humboldt zu dessen Abhandlung „Über die unter dem Namen Bhagavad-Gítá bekannte Episode des Mahá-Bhárata“ (Berlin 1826) anregte. Nach seiner Berufung als Professor der Literatur an der neu gegründeten Rheinischen Universität im Jahre 1818 hatte sich Schlegel verstärkt der altindischen Philologie gewidmet. Die Bonner Universität war die erste in Deutschland, an der das Sanskrit gelehrt wurde, gefolgt von der Universität zu Berlin, wo der erst dreißigjährige Franz Bopp 1821 durch Förderung Humboldts eine außerordentliche Professur erhielt. Das Studium der Sanskrit-Sprache war Wilhelm von Humboldt ein besonderes Anliegen. Es war ja die Erforschung des Sanskrit mit seiner klar strukturierten Grammatik, die zu Entdeckung der Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen geführt hatte. Das kleine Etui aus rotem Maroquin, in dem die Rolle aufbewahrt wird, ist keine indische Arbeit. Die goldene Aufschrift „Bhagavadgita“ wurde mit jenen Devanagari-Lettern auf den Deckel geprägt, die Schlegel selbst entworfen und für den Druck seiner Bhagavadgita-Ausgabe, dem ersten Typendruck eines Sanskrit-Werkes in Deutschland, verwendet hatte.

Islamische Miniaturen in den Diez-Klebealben

Zu den herausragenden Schätzen islamischer Kunst gehören die fünf so genannten „Diez'schen Klebalben“ der Staatsbibliothek zu Berlin. Zusammen mit über 17.000 Büchern, Handschriften und einer umfangreichen Münzsammlung, bilden sie das Vermächtnis des Gesandten Heinrich Friedrich von Diez (1751-1817), der sie während seines Aufenthaltes an der Hohen Pforte in Konstantinopel in den Jahren 1784-1791 zusammengetragen hat.

Die im Format und Inhalt unterschiedlichen Alben enthalten um die 450 Malereien, Zeichnungen, Skizzen und Kalligraphien, die zum großen Teil im 14. und 15. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Irans und Afghanistans entstanden sind. Die äußerst hohe Qualität wie auch die bemerkenswerte Vielfalt der Kunstwerke machen sie zu einer der bedeutendsten Sammlungen persisch-mongolischer Buchkunst überhaupt. Eine vergleichbare Materialsammlung befindet sich heute nur noch in der Bibliothek des Topkapi Saray in Istanbul.


Abbildung 1: Drache im Kampf mit Simurghs

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Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin - PK


Abbildung 2: Mongolische Reiter mit Gefangenen

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Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin - PK


 Abbildung 3: Musikanten

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Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Globus | Gerhard Mercator: Himmelsglobus

Löwen, 1551
Kupferstich, koloriert
42 cm Durchmesser, 57 cm Höhe

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Gerhard Mercator hat sich durch bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Kartennetzentwürfe (beispielsweise der noch heute in der Kartografie gebräuchlichen Mercatorprojektion), der Kartenschrift und der kritischen Bearbeitung von Atlaskarten den Ruf des bedeutendsten Kartographen des 16. Jahrhunderts erworben. Eine seiner ersten selbständigen Arbeiten beschäftigte sich mit Globen. Zuvor hatte er bereits an Globusprojekten seines Lehrers Gemma Frisius mitgearbeitet. Bei seinen eigenen Weltmodellen, die bereits seine überaus akribische und kritische Auswertung der Quellen belegen, führte er neben der von ihm selbst entwickelten systematischen Kartenschrift auch die Einzeichnung der Loxodrome ein. Diese stellen den konstanten Kompasskurs dar, den die Seeleute bevorzugten, auch wenn er auf den großen Überseerouten meist nicht die kürzeste Verbindung ist. Zehn Jahre nach Erscheinen des Erdglobus ergänzte Mercator diesen durch den hier ausgestellten Himmelsglobus zum Globenpaar und schuf damit diese bis um 1800 klassische Kombination. Beide Globen zusammen bildeten ein didaktisch wertvolles Modell der Erde und ihrer astronomischen Umgebung. Sie wurden damit auch zum Symbol allen weltlichen Wissens. In dieser Funktion trifft man Globenpaare in prominenter Position aufgestellt (zum Beispiel in den Brennpunkten ovaler Lesesäle) oder auf den Deckengemälden zahlreicher Barockbibliotheken.

Johannes Kepler (1571-1630), deutscher Astronom und Mathematiker
Brief an Albrecht von Wallenstein
Sagan, 10.2.1629

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Niccolo Macchiavelli (1469-1527), Politiker
Brief an Francesco Vettori
Florenz, 25.8.1513

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

James Cook (1728-1779), Seefahrer und Entdecker
Bericht an die Commissioners of the Navy
London, 2.1.1776

Cook berichtet über den Stand der Vorbereitungen zu seiner dritten Entdeckerreise, die wenige Monate später startet.

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Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Unter den 380 Briefen, die in der Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin überliefert sind, befindet sich auch der wohl rätselhafteste, der von Beethoven verfasste Brief an "die Unsterbliche Geliebte".

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Abbildung: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Der ertaubte Beethoven bediente sich für seine 'Gespräche' mit anderen Personen kleiner Hefte, der Konversationshefte, in die sein Gegenüber Gedanken und Antworten mit Bleistift notierte. 139 dieser Hefte sind überliefert, davon befinden sich 137 in der Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.

Download, Heft Nr. 124 aus dem Jahr 1826

Download, einige von 137 Konversationsheften

Abbildungen: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Pergament (1. Hälfte 15. Jh.) von Meister der Maria von Geldern
Signatur: Ms.germ.qu. 42, 251v-252r
Herstellungsort: Arnheim

Im Jahr 1415 wurde für die Herzogin Maria von Geldern ein Gebetbuch fertiggestellt, das sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin befindet.

Die über 600 Jahre alte Handschrift aus Pergament ist von mehreren Künstlern enorm reich ausgeschmückt worden, die Texte sind von Miniaturen, Randbordüren, Drolerien umgeben. Das Buch war über Jahrhunderte sehr fest eingebunden, durch Pressdruck und durch das Blättern der Seiten entstanden so tiefgreifende Schäden am Pergament sowie an den Malschichten und Vergoldungen. 

In den Jahren 2016 bis 2018 wurde bzw. wird die Handschrift konserviert. Dazu wurden zunächst die rund 500 Blätter vereinzelt und materialtechnisch mit verschiedenen Techniken untersucht. Die Ergebnisse aus dem Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen und der Restaurierungwerkstatt der Staatsbibliothek zu Berlin mündeten in ein Konservierungskonzept.

Nach der Konservierung wird die lagenweise gebunden und in Kassetten aufbewahrt. Der Einband wird separat aufbewahrt.