Manuscript Department
Die Nachlässe der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin
Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt eine in Jahrhunderten gewachsene Nachlass- und Autographensammlung von herausragender Bedeutung.
Die Sammlung hat ihre deutlichen Schwerpunkte in der zweiten Hälfte des 18., im 19. und 20. Jahrhundert. Die folgende Übersicht nennt die Personen, zugeordnet den Gebieten der Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur, in denen sie eine Rolle gespielt haben und deren Geschichte mit diesen Nachlässen dokumentiert wird. Entsprechend ihrer Tätigkeiten sind manche Personen unter verschiedenen Gesichtspunkten aufgeführt. Um sich über einen einzelnen Nachlass näher zu informieren, nutzen Sie bitte die Suchmöglichkeiten in Kalliope , indem Sie unter "Sucheinstieg Personen" den Sie interessierenden Namen suchen.
Zu zahlreichen Nachlässen gibt es interne Nachlassverzeichnisse, die nicht in Kalliope verzeichnet sind und weitere Datenbanken,
z.B. http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm.de.
Anfragen richten Sie bitte an die Handschriftenabteilung .
Zur Geschichte der Nachlass- und Autographensammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin gehört auch die Geschichte der Auslagerungen während des 2. Weltkrieges. Die Übersicht zeigt eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sie nennt Bestände, die heute in Berlin versammelt sind, gibt aber auch einen Hinweis auf die Bestände, die vollständig als verschollen oder verloren gelten (V) oder die sich z.Zt. vollständig in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau befinden (K).Weitere Informationen zu kriegsbedingten Verlagerungen finden sie hier:
Zahlreiche Nachlässe dokumentieren die Geschichte
Einen besonderen Sammlungsschwerpunkt bilden die Nachlässe aus dem Bereich der exakten und angewandten Naturwissenschaften:
Literatur- und Sprachwissenschaft, Philologien
Gut vertreten sind neben der allgemeinen Literatur- und Sprachwissenschaft auch die speziellen Philologien:
allgemeine Sprachwissenschaften
sowie allgemeine Literaturwissenschaften
schließlich die Philologie
Einer der wichtigsten Schwerpunkte der Nachlasserwerbung liegt in der Literatur: Nachlässe des 19. und 20. Jahrhunderts zeigen einen repräsentativen Querschnitt deutscher Literaturgeschichte
Wichtige Nachlässe sind vorhanden in den Bereichen:
Gesammelt werden auch Nachlässe von Bibliothekaren
und Archivaren,
Nachlässe von Bibliophilen, Kunst-, Bücher- und Autographensammlern.
Nachlässe von Forschungsreisenden,
Korrespondenzen verschiedener Gesellschaften, Unternehmen, Stiftungen, Schulen und Vereine
Wenige Nachlässe dokumentieren das Leben und Wirken von Frauen.
Hervorragende Quellen für die Forschung sind die Sammlung Ludwig Darmstaedter,
die bedeutende Autographensammlung Herbert Adam,
Sammlung von Künstlerbriefen,
Interessant sind Familienarchive, die uns die Geschichte durch mehrere Jahrhunderte vermitteln: Zuerst zu nennen sind gewiss die Bestände zur Familie Mendelssohn
der Familien Runge-DuBois-Reymond, Solly, Weizsäcker, die Hessesammlung von Edi und Margarete Kallista
Einer der wichtigsten Nachlässe der Staatsbibliothek, der gleichzeitig eine der hervorragenden Autographensammlungen des 19. Jahrhunderts darstellt, ist die Autographensammlung Karl August Varnhagen von Enses, die Sammlung Varnhagen. In ihr enthalten sind u.a. die Nachlässe des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, der Helmina von Chézy und ihres Mannes Léonard von Chézy sowie des Apollonius von Maltitz, die mit der Sammlung der Varnhagen-Nichte Ludmilla Assing in die Sammlung eingingen. Sie enthält außerdem zahlreiche Briefe Bettina von Arnims, Alexander von Humboldts, Ludwig Tiecks, des Kanzlers Friedrich von Müller, Friedrich Thierschs, Heinrich Heines und Thomas Carlyles. Die Sammlung liegt heute, bedingt durch Auslagerungen während des Zweiten Weltkrieges, in der Jagiellonen Bibliothek der Universität Krakau.
Zu den Kriegsverlusten des Zweiten Weltkriegs zählen die Nachlässe (oder doch wesentliche Teile) von Carl Ritter, Friedrich von Raumer, Richard Lepsius, Adolph Wagner, Karl Lachmann, Wilhelm Scherer, Ferdinand Lassalle, Joseph Kohler und Georg Schweinfurth.
Unsere Sammlungen werden ständig durch Schenkungen und Ankäufe erweitert. Neuerwerbungen stellen wir regelmäßig vor.
Literatur und Datenbanken:
Hans Lülfing, Die Handschriftenabteilung. - In: Deutsche Staatsbibliothek 1661-1961, I, Geschichte und Gegenwart. Leipzig 1961, S. 319-380
Eva Ziesche, Verzeichnis der Nachlässe und Sammlungen der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. - Wiesbaden 2002 (mit ausführlichem Literaturverzeichnis)
Handschrifteninventare der Deutschen Staatsbibliothek Berlin erschienen zwischen 1970 und 1992 mit Nachlaßverzeichnissen zu 15 verschiedenen Nachlässen und Sammlungen.
Ingeborg Stolzenberg, Nachlässe und Autographensammlungen in der Berliner Staatsbibliothek. - In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel - Frankfurter Ausgabe - Nr. 9, vom 31. Januar 1975, A 56 - A 61
Ingeborg Stolzenberg, Die Nachlaßsammlung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz von 1975 bis 1987. - In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel - Frankfurter Ausgabe - Nr. 25, vom 27. März 1987, A 128 - A 131
Seit 1977 erscheinen die
Kataloge der Handschriftenabteilung.Reihe 2: Nachlässe mit gedruckten Nachlassverzeichnissen .