Zum 100. Geburtstag : Ausstellung über Ernst Gottfried Lowenthal, Gedenkveranstaltung am 9. Dezember 2004
Der Geburtstag Lowenthals - auch "Biograph des Judentums" und "Gentleman der Form und Feder" genannt - jährt sich am 28. Dezember 2004 zum 100. Mal. Seinen Nachlass, der Materialien zur Personengeschichte und zur Geschichte jüdischer Organisationen und Gemeinden enthält, vermachte er im Jahr 1989 der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin; Lowenthal starb im Jahr 1994.
Mit 25 Jahren kam Ernst Gottfried Lowenthal nach Berlin, wo er ab 1929 als Redakteur der C.V. Zeitung, der meistgelesenen Zeitung Deutscher jüdischen Glaubens, tätig war. Wenig später arbeitete er außerdem bei der 'Reichsvertretung der deutschen Juden' mit, deren Präsident Leo Baeck war. 1939 flüchtete Lowenthal nach London, wo er bis 1946 bei Flüchtlingsorganisationen arbeitete. Im selben Jahr kehrte er als einer der ersten Juden nach Deutschland zurück und setzte sich fortan für die Entschädigung Enteigneter sowie die Sicherung jüdischen Kulturgutes ein. Seit dessen Gründung im Jahr 1955 war er Vorstandsmitglied des Leo Baeck Institute mit Sitz in London/New York, welches die Geschichte der deutschen Juden erforscht und publiziert. Mit Büchern und Zeitungsartikeln beleuchtete Lowenthal die Lebensbilder zahlreicher Juden und stärkte seinen Ruf eines ausgezeichneten Chronisten des deutschen Judentums.