Handschriften und Historische Drucke

Bibliothek Varnhagen

Die Sammlung Varnhagen stammt aus dem Besitz des Diplomaten und Publizisten Karl August Varnhagen von Ense (1785–1858) und seiner Frau Rahel Varnhagen von Ense, geborene Levin (1771–1833). Sie wurde der Königlichen Bibliothek von der Nichte Karl Augusts, Ludmilla Assing, 1880 gestiftet. Varnhagen wirkte unter anderem von 1816 bis 1819 als Geschäftsträger Preußens am badischen Hof in Karlsruhe, bis er im Vorfeld der Karlsbader Beschlüsse wegen seiner liberalen Gesinnung beurlaubt wurde. 1825 erfolgte die endgültige Verabschiedung in den Ruhestand. Von da an war er in Berlin vor allem als Schriftsteller, politischer Publizist, Historiograph und Literaturkritiker tätig.

Seine Frau Rahel (nach der Taufe Antonie Friederike), Tochter eines Berliner Bankiers und Juweliers, galt als die bekannteste Berliner Jüdin des beginnenden 19. Jahrhunderts und als eine der geistreichsten Frauen ihrer Zeit. Einige, wie Börne und besonders Heine, verehrten in Rahel die Wegbereiterin des »Jungen Deutschland«. Ihr erster Berliner Salon in der Jägerstraße war ein Zentrum des künstlerischen und literarischen Lebens und Anziehungspunkt für jeden durchreisenden Fremden. Neben ihrem Salon pflegte sie einen umfangreichen Briefwechsel mit über 300 Korrespondenten.

Bibliothek und Nachlass des Ehepaars kamen 1880 in die Königliche Bibliothek. Der handschriftliche Nachlass befindet sich auf Grund der Kriegsverlagerungen gegenwärtig in der Biblioteka Jagiellonska in Krakau. Die dem Nachlass zugeordnete Bibliothek umfasst heute etwa 2.000 Drucke und spiegelt das geistige Leben der Zeit ebenso wie die politischen und kulturellen Interessen ihrer beiden Besitzer wider.

Diese Sammlung umfasst 2000 Objekte.

(Teil-)Digitalisiert:

Nein

Thema

Fachübergreifende Sammlungen, Sprach- und Literaturwissenschaften

Sprache

Deutsch, Russisch, Übergreifend

Region

Übergreifend

Material

Druckschriften

Zeit

1700-1800, 1800-1900

Abteilung

Handschriften und Historische Drucke

Nachgewiesen in

StaBiKat

Benutzung

Rara-Lesesaal

Kontakt

Michaela Scheibe

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