Kunst am Bau - Außenanlagen
Ansgar Nierhoff und Stahlskultur "Bastion", 1980
Ansgar Nierhoff
1.10.1941 Meschede - 2.8.2010 Köln
"Bastion", 1980
Dreiteilige Stahlskulptur in der gärtnerischen Anlage vor der Staatsbibliothek
Die Skulptur ist, kaum sichtbar, den drei Terrassen der Gartenanlage zugeordnet, die vor dem Bibliotheksgebäude zur Potsdamer Straße hin sanft ansteigen. Sie besteht aus drei Stahlpfeilern und drei mit Granit ausgekleideten Gruben. Der Pfeiler der obersten Terrasse befindet sich in der Grube, der zweite darunter liegt außerhalb der Grube, der dritte und unterste steht an der Schmalseite der Grube aufrecht. Die Ausrichtung der drei Teile der Skulptur verweist auf die drei Hauptgebäude des Kulturforums, die Neue Nationalgalerie, die Philharmonie und die Staatsbibliothek. Die Linienführung der Terrassenstufen, aus dem rechten Winkel entwickelt, öffnet sich zunehmend nach außen. Der Bezugspunkt für die drei Teile der Skulptur ist der Schnittpunkt der Verlängerungslinien der den Pfeilern abgewandten Grubenlängsseiten. Die Maße und Proportionen der Anlage sind von der Stufenhöhe der Terrassen bestimmt. Nierhoff bezieht sich ausschließlich auf "die Plastik des Gebäudes, die Struktur des Geländes und der weiteren Umgebung", Inhalt und Funktion des Bibliotheksgebäudes bleiben dabei unberührt.
Hans Wimmer und Bronzeskulptur "Pferdekopf", 1981/82
Hans Wimmer
19.3.1907 Pfarrkirchen/Niederbayern - 31.8.1992 München
Bronzeskulptur "Pferdekopf", 1981/82, 80 x 22 x 60 cm
Der Pferdekopf von Hans Wimmer weist Merkmale auf, die eine völlig geschlossene Formgebung erreichen. Das geschlossenen Maul, die angelegten Ohren, das angedeutete Zaumzeug sowie der fehlende Halsansatz tragen ebenso dazu bei wie Augen, Nüstern usw., die ganz flach und auf geometrische Grundformen reduziert gearbeitet sind. Der Pferdekopf mag wie eine Quintessenz von Pferdedarstellungen des Künstlers erscheinen, der als ausgesprochener "Pferdebildhauer" bekannt ist. Die Bezeichnung der Skulptur mit dem Wort „Ilion“, dem antiken Namen Trojas, lässt zweifellos an das Trojanische Pferd denken.
Alfred Hrdlicka und die „Bonhoeffer“ Büste (1977)
Alfred Hrdlicka ist 1928 in Wien geboren und 2009 auch in Wien gestorben. Er war ein österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und Schriftsteller.
Kunstwek: Seit Februar 2002 im Foyer: Im Mittelpunkt des bildnerischen Schaffens von Alfred Hrdlicka steht die menschliche Figur, ihre realistische, dabei stets expressiv gestaltete Form. Seine künstlerische Tätigkeit ist von gesellschaftspolitischem Engagement getragen, thematisch wendet er sich immer wieder Krieg und Gewalt zu. So kann man seine „Bonhoeffer“ Büste verstehen. Tatsächlich war Dietrich Bonhoeffer einer der großen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er wurde zu einem herausragenden Vertreter der Bekennenden Kirche, die das Christentum mit der NS-Rassenideologie als miteinander unvereinbar erklärte. Seit 1940 engagierte sich Bonhoeffer im Widerstand. 1943 wurde er in Berlin verhaftet; aber erst nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 gelang es der Gestapo, ihm seine Tätigkeit im Widerstand nachzuweisen. Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
Weiterführende Literatur
Wilk, Barbara: "Die Bastion" von Ansgar Nierhoff ("Kunst am Bau" der Staatsbibliothek, Folge 1) - In: Mitteilungen der SBPK 18.1986,3 Seite 171 ff.
Wilk, Barbara: "Pferdekopf" von Hans Wimmer ("Kunst am Bau" der Staatsbibliothek, Folge 2) - In: Mitteilungen der SBPK 19.1987,2 Seite 145 ff.