Musik

Aktuelles / Archiv

Mai 2021
Die Bach-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin – Einladung zur zweiten "RISM Lecture"

The Bach Collection of the Berlin Staatsbibliothek: Reflections on a historical stroke of luck, fateful events, and an enduring research platform.

Im Rahmen der zweiten RISM Lecture stellen Professor Dr. Christoph Wolff, Emeritus am Department of Music der Harvard University, und Dr. Martina Rebmann, Leiterin der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, die wieder eröffnete Musikabteilung und die Bach-Sammlung der Staatsbibliothek vor.

Die Veranstaltung findet am 26. Mai 2021 um 18:00 Uhr statt (in englischer Sprache), die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig: Bitte schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Second RISM Lecture“ an contact@rism.info. Ein Zoom-Link für das Treffen wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Vorfeld der Veranstaltung zugesandt. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend über den RISM YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt.

Nach Willkommensgrüßen von Klaus Pietschmann (Präsident von RISM), wird Martina Rebmann die Musikabteilung und ihre Bestände vorstellen. Erst im Herbst 2020 fand der Umzug der Musikabteilung in die nun fertig sanierten Räume der Musikabteilung im Gebäude Unter den Linden 8 wieder statt. In ihrem Beitrag geht Martina Rebmann auch auf die Rolle des RISM für die tägliche Arbeit in der Musikabteilung ein. Balázs Mikusi (Leiter der RISM Zentralredaktion) wird praktische Kommentare zur Einleitung des zentralen Vortrags von Christoph Wolff geben, der von 2004 bis 2013 u. a. auch Präsident von RISM gewesen ist: „The Bach Collection of the Berlin Staatsbibliothek: Reflections on a historical stroke of luck, fateful events, and an enduring research platform.“

Nach den positiven Erfahrungen der ersten Lecture, freuen wir uns auf eine rege Diskussion am Ende des offiziellen Programms.

RISM startete diese Vortragsreihe zur stärkeren Beachtung von wertvollen Musiksammlungen, wie auch der Rolle von RISM zur Vermittlung zwischen den Welten der Musikforschenden und der Bibliotheken – entsprechend des doppelten Patronats der International Musicological Society und der International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centres.


März 2020
"Diesen Kuß der ganzen Welt!" - Die Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin

Anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven finden von 2019 bis 2020 vielfältige Ausstellungen, Konzerte und Projekte statt. Die Staatsbibliothek wird in diesem Rahmen mit der Ausstellung "Diesen Kuß der ganzen Welt!" - Die Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin ihre wertvollen Bestände präsentieren.
Das Jubiläumsjahr 2020 bietet den passenden Anlass, die Tresore der Staatsbibliothek zu öffnen und der Öffentlichkeit den Zugang zu den originalen Lebensdokumenten Beethovens in einer noch nie gese­henen Breite und Tiefe im Rahmen einer Ausstellung zu ermöglichen. Zu den Schätzen der Sammlung zählen Spitzen-Autographe, die zu ihrem Schutz nur sehr selten im Original gezeigt werden dürfen.

Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden die Gelegenheit bekommen, sich das seit 2001 zum Weltkulturerbe zählende Autograph der 9. Sinfonie Beethovens und weitere originale Aufzeichnungen, beispielsweise der Oper Fidelio und der Missa Solemnis, mit eigenen Augen anzusehen.

Ebenso sollen Originalbriefe und die so genannten Konversationshefte präsentiert werden. Diese Hefte dokumentieren die "Gespräche", die der ertaubte Komponist mit Besuchern und im vertrauten Kreise unter Zu­hilfenahme von Papier und Bleistift führte.

Die Ausstellung der Beethoven-Sammlung ist die erste Präsentation der Beethoven-Materialien der Staatsbibliothek zu Berlin seit der Wiedervereinigung. Sie wird mit einer vom Beethoven-Haus und der Bundeskunsthalle Bonn geplanten Ausstellung korrespondieren.

Ausstellungseröffnung am 10. März 2020
Wiedereröffnung am 25.6.2020
Laufzeit vom 25. Juni bis 24. Juli 2020

Staatsbibliothek zu Berlin, Wilhelm-von-Humboldt-Saal,
Unter den Linden 8, 10117 Berlin
#diesenkußderganzenwelt #bthvn2020 

Virtuelle Ausstellung 


Schenkung Nachlass Claudio Abbado

Der musikalische Nachlass des Dirigenten Claudio Abbado (1933-2014) wurde von der Fondazione Claudio Abbado an die Staatsbibliothek zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Schenkung übergeben. Gegenstand der Schenkung sind Materialien aus dem Nachlass Abbados, wie Partituren, mit dazugehörigen handschriftlichen Notizen, musikwissenschaftliche Literatur aus seiner Bibliothek sowie Buchveröffentlichungen über ihn, berufliche Korrespondenz sowie Audio- und Videodatenträger mit Aufzeichnungen seiner Konzert- und Operneinspielungen. Claudio Abbado war in der Nachfolge Herbert von Karajans im Zeitraum von 1989-2002 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und der künstlerische Nachlass gewährt einen Einblick in die Werkstatt des weltberühmten und gefragten Opern- und Konzertdirigenten und charismatischen Künstlers.

Besonders interessant sind seine handschriftlichen Aufzeichnungen und Eintragungen in den Partituren, die oftmals auch die Daten und Orte zu den Aufführungen enthalten. Der musikalische Nachlass Claudio Abbado (Signatur: 55 Nachl 110) umfasst:

  • 2000 Notenbände (dazu gehören ca. 300 Notizzettel mit handschriftlichen Anmerkungen)
  • 400 musikwissenschaftliche Fachbücher
  • 1500 CDs
  • 300 Langspielplatten
  • 130 DVDs

Diese Materialien und Dokumente sind anhand von Listen recherchierbar und sie stehen den Benutzern im Musiklesesaal zu Studien- und Forschungszwecken zur Verfügung. Zum Nachlass gehört auch die berufliche Korrespondenz Abbados (ca. 9.000 Briefe), die als personenbezogenes Archivgut behandelt wird. Den Erben Abbados war es ein Anliegen, den Nachlass möglichst geschlossen zu erhalten und sein Vermächtnis an einem geeigneten Ort zu verwahren und die urheberrechtsfreien Quellen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen.

Der Nachlass von Claudio Abbado


  • 2016
  • BUSONI. Freiheit für die Tonkunst! – Ausstellungskatalog erschienen!

Ferruccio Busoni (1866 - 1924) war einer der größten Klaviervirtuosen seiner Zeit. Doch er war mehr: Komponist, Bearbeiter, Dirigent, Konzertveranstalter, Musiktheoretiker. Und Busoni hatte Sinn und Verstand auch für die anderen Künste, für Literatur, Architektur und Malerei. Seine schriftlichen Äußerungen verdeutlichen in ihrer Bandbreite an Themen und Beobachtungen den Umbruch in das Jahrhundert der Moderne. Busoni übt sich dabei fortwährend in schöpferischer, kritischer Reflexion über Erscheinungen der Kunst einer Zeit (und der Vergangenheit); er tut dies als eigener Kopf, der sich als verständiger Beobachter seine eigene Auffassung bildet. Diese Seite der Persönlichkeit Busonis ist bislang kaum gewürdigt worden. Die vorliegende Publikation zur Berliner Busoni-Ausstellung 2016 rückt mit ihrer interdisziplinären Vielfalt an Exponaten diese "universalistische" Prägung Busonis erstmals in den Mittelpunkt: sie möchte Einblicke geben in das umfassende Panorama der künstlerischen Sichtweisen Busonis.

Die Publikation enthält dazu eine Fülle bislang unveröffentlichten Materials aus den Beständen der Staatsbibliothek, der Kunstbibliothek und des Staatlichen Instituts für Musikforschung.

Begleitband zur Berliner Busoni-Ausstellung 2016 der Staatsbibliothek zu Berlin, des Staatlichen Instituts für Musikforschung und der Kunstbibliothek - Staatliche Museen zu Berlin, 4. September 2016 bis 8. Januar 2017 / herausgegeben von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Mit Beiträgen von Thomas Ertelt, Susanne Fontaine, Johanna Heinen, Michael Lailach, Albrecht Riethmüller, Christian Schaper, Ullrich Scheideler, Marina Schieke-Gordienko, Dorothee Wagner

Bärenreiter-Verlag Kassel, 2016. - 240 S., 223 Abbildungen
ISBN 978-3-7618-2436-8
39,95 EUR
http://www.baerenreiter.com

Erhältlich im Buchhandel, direkt beim Verlag oder
im Shop des Staatlichen Instituts für Musikforschung
sowie an der Museumskasse des Staatlichen Instituts für Musikforschung


  • September 2016
  • Ausstellung "BUSONI. Freiheit für die Tonkunst!"

Eine Ausstellung der Staatsbibliothek zu Berlin – PK, des Staatlichen Instituts für Musikforschung und der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin

4. September 2016 - 8. Januar 2017
Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
Matthäikirchplatz 6
10785 Berlin

Montag geschlossen
Dienstag bis Freitag 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 - 20:00 Uhr
Samstag und Sonntag 11:00 - 18:00 Uhr
Der Eintrittspreis beträgt 6,- Euro, ermäßigt 3,- Euro.

Kuratorenführungen
jeden zweiten Freitag im Monat um 15:00 Uhr
4.11.16*, 18.11.16, 2.12.16*, 16.12.16* und 6.1.17
* mit Holger Groschopp, Klavier

Der Komponist, Klaviervirtuose, Dirigent und Musiktheoretiker Ferruccio Busoni (1866–1924) zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten seiner Epoche. Neben Komponisten wie Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Béla Bartók und Paul Hindemith gilt er als Wegbereiter der Neuen Musik. In vielen seiner Kompositionen streift er die Atonalität der zeitgenössischen Avantgarde, seine Ästhetik kulminiert in der Vision einer freien Musik. Sein nachhaltiger Einfluss auf die Kunst und die Musik des 20. Jahrhunderts macht ihn zu einer der zentralen Figuren der Moderne.

Aus Anlass von Busonis 150. Geburtstag am 1. April 2016 präsentiert die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Staatlichen Institut für Musikforschung im Spätsommer eine umfassende Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten. Im Mittelpunkt steht dabei der Busoni-Nachlass der Staatsbibliothek zu Berlin, einer der kostbarsten musikgeschichtlichen Schätze der Stadt. Er umfasst nicht nur Notenmanuskripte und eine fotografische Porträtsammlung, sondern ebenso mehr als 9.000 Briefe, die Busoni mit bedeutenden Protagonisten und Förderern der europäischen Moderne bis hin zur Avantgarde wechselte, darunter Arnold Schönberg, Stefan Zweig, George Bernard Shaw, Harry Graf Kessler, Max Oppenheimer, Umberto Boccioni, Jakob Wassermann, Bruno Cassirer, James Simon und Ludwig Rubiner.

Besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf die Sammlungsbestände der Kunstbibliothek zur Kommunikations- und Mediengeschichte der Moderne sowie ihren reichen Bestand an historischen Fotografien und Erstausgaben literarischer Größen. Busoni besaß eine umfangreiche Privatbibliothek und eine erlesene Kunstsammlung, darunter mehrere Werke des Futurismus. Gezeigt werden eine Auswahl an Prachtexemplaren der Buchkunst und Grafik sowie einzelne Werke von Künstlern, die für Busoni eine besondere Rolle gespielt haben, darunter Umberto Boccioni und Pablo Picasso.

„BUSONI. Freiheit für die Tonkunst!“ findet in Kooperation mit dem Musikfest der Berliner Festspiele statt. Anlässlich der Ausstellungseröffnung am 4. September veranstaltet das Musikfest Berlin um 11 Uhr im Kammermusiksaal der Philharmonie ein Ferruccio Busoni gewidmetes Matineekonzert mit dem GrauSchumacher Piano Duo. Präsentiert wird ein von Busoni einst selbst konzipiertes Programm für zwei Klaviere, bestehend aus Bearbeitungen von Werken von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart und Busonis großer „Fantasia contrappuntistica“. Im Rahmen der Ausstellung ist zudem ein Sonderkonzert der Notturno-Reihe des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin geplant.

  • Geboren: 01.04.1866 in Empoli bei Florenz
  • Gestorben: 27.07.1924 Berlin
  • Eltern: Ferdinando Busoni (Klarinettist) und Anna Weiß-Busoni (Pianistin)
  • Kindheit in Triest und Paris; 1873 Debüt als Pianist und erste Kompositionen
  • 1875 Studium am Wiener Konservatorium; Begegnungen mit F. Liszt, J. Brahms
  • 1880 Kompositionsstudium in Graz bei Wilhelm Mayer -Rémy
  • 1881 Mitglied der Accademia Filarmonica di Bologna, Diplom für Klavierspiel und Komposition
  • 1883 Teatro Comunale Bologna: Uraufführung der Kantate "Il Sabato del Villaggio" durch die Fürsprache des Dichters Arrigo Boito
  • 1885 Leipzig, Kontakt zu Verlagen (Breitkopf & Härtel) und Klavierfirmen (Steinway)
  • 1888 Lehrtätigkeit am Konservatorium Helsingfors (Schweden); Bekanntschaft mit Gerda Sjöstrand (1862 - 1956); ausgedehnte Konzertreisen in Europa
  • 1890 Professur am Kaiserlichen Konservatorium in Moskau, Heirat mit Gerda
  • 1891 Lehrauftrag am New England Conservatory of Music Boston, Massachusetts
  • 1892 1. USA-Reise, Geburt des Sohnes Benvenuto in New York
  • Ab 1894 Berlin als künftiger Wohn- und Wirkungsort
  • Kurse und weitere Lehrtätigkeiten innerhalb Europas, u. a. in Weimar, Wien, Basel, Bologna (Schüler u.a. Leo Kestenberg, Egon Petri, Philipp Jarnach, Eduard Steuermann, Kurt Weill)
  • 1900 Geburt des Sohnes Raffaello in Berlin
  • 1901/02 Kurse in Weimar
  • 1904 2. USA-Konzertreise
  • 1902 - 1907 Orchesterabende des Berliner Philharmonischen Orchesters als Forum für Neue Musik
  • 1908 Umzug innerhalb Berlins an den Viktoria-Luise-Platz 11
  • 1910/11 3. Konzerttournee durch Amerika
  • Erste Ideen zum Bau eines Dritteltonharmoniums
  • 1913 Italien-Tournee
  • 1914 / 15 4. USA-Konzertreise
  • 1915/20 Aufenthalt in der Schweiz
  • 1920 Meisterklasse Komposition an der Akademie der Künste Berlin
  • 1921 Berater der 1. Donaueschinger Kammermusik zur Förderung zeitgenössischer Musik
  • 1922 letztes öffentliches Konzert

Die Schubert-Autographen der Staatsbibliothek zu Berlin im Portal "Schubert online"


  • 2015
  • 25. Band der Weber-Gesamtausgabe erschienen

Seit 1992 existiert in der Staatsbibliothek zu Berlin eine der beiden Arbeitsstellen der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe; seit 1998 publizieren diese Arbeitsstellen beim Mainzer Schott-Verlag die Edition sämtlicher musikalischer Werke des Komponisten. Nun hat das bis 2026 geplante Langzeitprojekt seinen 25. Band vorgelegt: die vier Klaviersonaten, herausgegeben von Markus Bandur. Die anspruchsvollen, virtuosen Sonaten gehören heute nicht mehr zum Kern- repertoire, obgleich sie in Interpreten wie Claudio Arrau, Dino Ciani, Alfred Cortot, Emil Gilels oder Svjatoslav Richter bedeutende Befürworter fanden. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung wurden sie von den Rezensenten einhellig als wegweisende und originelle Kompositionen bewertet, und auch Komponisten wie Robert Schumann und Franz Liszt betonten ihre wichtige Impulsfunktion für die Entwicklung der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts. Es bleibt zu hoffen, dass diese erste historisch-kritische Ausgabe der kompletten Werkgruppe dazu beiträgt, dass sich die heutige Pianistengeneration wieder intensiver mit diesen spannenden Kompositionen auseinandersetzt.

Berliner Arbeitsstelle der Weber-Gesamtausgabe


Verlängerung des Projektes KoFIM Berlin

Mit großzügiger Unterstützung durch die DFG wird das Projekt KoFIM Berlin (Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik) für weitere drei Jahre an der SBB fortgeführt werden können. Ziel des Projektes ist es, ca. 7.500 Musikautographen der Musiksammlung, und zwar der Kernbestand aus der Zeit des 17. bis zum mittleren 19. Jahrhundert, in der Datenbank RISM/Kallisto wissenschaftlich zu erschließen und über den RISM-OPAC recherchierbar zu machen. 

In diesem Projekt, dessen zweite Halbzeit jetzt beginnt, werden Werke von ca. 1.600 Komponistinnen und Komponisten bearbeitet. Die vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projektes gehen dabei über konventionelle Erschließungsmethoden weit hinaus, indem erstmals flächendeckend anhand eines größeren Bestandssegments eine digitale Dokumentation von Schreiberhänden und Wasserzeichen vorgenommen wird. Mit neuester Technik durch eine von der SBB angeschaffte Thermographiekamera können Wasserzeichen im Papier digital sichtbar gemacht werden.

Hierfür ist eigens ein Projektfotograf eingestellt, die Ergebnisse werden dann als Digitalisate im Wasserzeichen-Informationssystem eingespeist und können dort recherchiert werden.

Durch die wissenschaftliche Erschließung der Musikhandschriften treten ganz neue Querbeziehungen innerhalb dieses Bestandes der Musiksammlung zu Tage, denn auch Provenienzmerkmale werden sorgfältig untersucht und Chronologien der Werke ermöglicht. Damit wird die Forschungsinfrastruktur im Bereich der Musikwissenschaft und benachbarter Disziplinen entscheidend vorangebracht. So trägt das Projekt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Forschungsumgebung für die quellenorientierte Musikwissenschaft vor Ort, aber vor allem auch im digitalen Raum bei.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.


Staatsbibliotheken in Berlin und München erwerben Archiv des Schott-Verlages

Einem Käuferkonsortium ist es unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder gelungen, das historische Archiv des Schott-Verlags in Mainz zu erwerben. Zahlreiche Förderer und die einschlägigen Forschungseinrichtungen unterstützten den Gesamtankauf.
Das historische Archiv des Verlags stellt ein einmaliges nationales Kulturgut dar. In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes deutsches Musikverlagsarchiv bekannt. Es umfasst die Geschäftsakten (Korrespondenz, Druck- und Stichbücher, Kopierbücher, Kontojournale) von 1787 bis 1945 sowie das gesamte historische Herstellungs-, Musikhandschriften- und Erstausgabenarchiv seit 1810 bis etwa 1950. 
Das Archiv enthält u.a. viele Hundert Musikautographen und Tausende von Briefen bekannter Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin, Werner Egk, Joseph Haas, Karl Amadeus Hartmann, Paul Hindemith, Engelbert Humperdinck, Franz Liszt, Bohuslav Martinů, Luigi Nono, Jacques Offenbach, Carl Orff, Hans Pfitzner, Maurice Ravel, Max Reger, Hermann Reutter, Ernst Toch, Richard Wagner, Ermanno Wolf-Ferrari und Bernd Alois Zimmermann.

Das bisher im Verlagsstammhaus in Mainz verwahrte und im Eigentum der Strecker-Stiftung befindliche Archiv wurde 2004 in das Verzeichnis national wertvoller Archive eingetragen. Der 1770 gegründete Musikverlag Schott ist einer der ältesten heute noch bestehenden Musikverlage der Welt.

Die Aufteilung des für die Wissenschaft unschätzbar wertvollen Archivs auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie einschlägige Forschungseinrichtungen gewährleistet im jeweiligen Sammlungskontext die bestmögliche Nutzbarkeit. Eine Digitalisierung ist geplant, der weltweite und ortsunabhängige Zugang zum gesamten Archivmaterial wird damit sichergestellt. Das Archiv wird kooperativ erschlossen werden.

„Es ist ein nicht hoch genug einzuschätzender Glücksfall, dass das Archiv nach einem mehrjährigen Verhandlungsmarathon nun für die Wissenschaft gesichert und zugänglich gemacht werden kann. Mein Dank gilt den Gutachtern sowie den zahlreichen Förderern, insbesondere der Kulturstiftung der Länder, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Carl Friedrich von Siemens-Stiftung, die den Ankauf ermöglicht haben“, so Rolf Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek.

Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin sagt dazu: „Im Schott-Archiv spiegelt sich europäische Musikgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert in jeder Facette wider. Solche Archive weltweit sichtbar und so weit wie irgend möglich für die Forschung zugänglich zu machen, ist das zentrale Ziel von Bibliotheken. Ich bin mir sicher, dass es einen Forschungsschub geben wird, sobald wir die Musikautographe, Korrespondenzen und sonstigen Dokumente digital erschlossen und virtuell wieder zusammengeführt haben werden.“ Die Staatsbibliothek zu Berlin erwirbt etwa 40.000 Autographe und Kompositionen, darunter die erste Textskizze Richard Wagners zu seiner dreiaktigen Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" sowie Autographe von Maurice Ravel, Luigi Nono, Joseph Joachim und Carl Philipp Emanuel Bach.

Weitere Förderer, die teilweise den Ankauf durch einzelne Institutionen ermöglichten, sind die Ernst von Siemens Musikstiftung, die Berthold Leibinger Stiftung, die Wüstenrot-Stiftung, die Carl-Orff-Stiftung, die Fondation Hindemith, das Land Baden-Württemberg, der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V., private Förderer des Max-Reger-Instituts sowie die Freunde der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main e.V. Auch die Teilankäufe durch die Fondation Hindemith und die Carl-Orff-Stiftung sind als Förderungen, die den Gesamtankauf erst möglich machten, zu verstehen.

Das nun erworbene Verlagsarchiv wird zukünftig in folgenden Institutionen bewahrt und erschlossen: Bayerische Staatsbibliothek, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Beethoven-Haus (Konvolut Ludwig van Beethoven), Carl-Orff-Stiftung (Konvolut Carl Orff), Fondation Hindemith (Konvolut Paul Hindemith), Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung (Konvolut Max Reger), Stiftung Akademie der Künste Berlin (Konvolut Bernd Alois Zimmermann) Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (Engelbert Humperdinck).

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat unter anderem den ersten Textentwurf Richard Wagners zu seiner Oper in drei Akten "Die Meistersinger von Nürnberg" erworben, eine Abbildung davon finden Sie, für Pressezwecke honorarfrei, unter Pressebilder.

für weitere honorarfreie Pressebilder wenden Sie sich bitte an:
presse@bsb-muenchen.de


  • "Die Schatzkammer des Bach-Museum Leipzig"
  • - Schätze der Musikabteilung der Staatsbibliothek zum Bestaunen

Auf einer Fläche von 450m² wird im Bach-Museum Leipzig eine informative Dauerausstellung präsentiert. In einem der Ausstellungsräume, der sogenannten ,,Schatzkammer'', werden wertvolle Autographe Johann Sebastian Bachs und andere Originalhandschriften sowie einige ausgewählte Gemälde erstmals dauerhaft der Öffentlichkeit präsentiert. Darunter auch drei von der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin geliehene Gemälde von Johann Ambrosius Bach (1645 - 1695), Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784) und Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795).


Dezember 2016
Mit Nadel, Klebstoff und Papier: materiale Aspekte der Revision musikalischer Werke

Werkstattgespräch mit Dr. Roland Schmidt-Hensel, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Dienstag 6. Dezember 2016
18.15 Uhr
Konferenzraum 4
Haus Unter den Linden (Eingang Dorotheenstraße 27)
Treffpunkt in der Eingangshalle (Rotunde)
Eintritt frei, Anmeldung erbeten

Musikhandschriften spiegeln in vielfältigen Facetten Entstehungs- und Bearbeitungsprozesse der darin überlieferten Werke wider. Dies reicht von Korrekturen, die der Komponist während des Kompositionsprozesses in seinem Arbeitsmanuskript vornimmt, über Revisionen und Neufassungen eigener Werke bis hin zur Bearbeitung, Einrichtung und Anpassung insbesondere von Bühnenwerken für eine bestimmte Aufführungssituation. In vielen Fällen schlagen sich solche Revisionen in den überlieferten Quellen nicht nur durch schriftliche Eintragungen, sondern auch in Form von Heraustrennungen, Einfügungen und Überklebungen einzelner Blättern oder Lagen nieder. Umgekehrt bedingen bisweilen auch praktische Aspekte des Arbeitens im und mit dem Notenmaterial die resultierende Gestalt eines Werkes bzw. einer Aufführungsfassung.

Eine Veranstaltung der Reihe Die Materialität von Schriftlichkeit.
Alle Veranstaltungen der Wissenswerkstatt


Oktober 2016
Hänsel, Gretel und Zeitgeist. Märchenopern als Spiegel ihrer Entstehungszeit

Werkstattgespräch mit Dr. Beata Kornatowska, Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, Polen
Donnerstag 20. Oktober 2016
18:15 Uhr
Schulungsraum im Lesesaal, Haus Potsdamer Straße
Treffpunkt in der Eingangshalle (I-Punkt)
Eintritt frei, Anmeldung erbeten

Hänsel, Gretel und Zeitgeist. Märchenopern als Spiegel ihrer Entstehungszeit


  • Oktober 2015
  • Das Autograph der h-MOLL-MESSE VON JOHANN SEBASTIAN BACH ist am 9. Oktober 2015
    in das Register Memory of the World aufgenommen worden:

Die Originalschrift der h-Moll-Messe BWV 232 ist Bestandteil der großen Bach-Sammlung mit etwa 80% aller überlieferten Kompositionen des Meisters. In der Musiksammlung befindet sich auch das bereits im Jahr 2001 in das Register aufgenommene Autograph der Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven.

Weitere Informationen:


Mai 2015
Feierstunde anlässlich des 90. Geburtstags von Dietrich Fischer-Dieskau

Am 28. Mai hätte Dietrich Fischer-Dieskau seinen 90. Geburtstag gefeiert. Zur Erinnerung an den im Mai 2012 verstorbenen Sänger, Dirigenten und Musikschriftsteller, der noch zu Lebzeiten der Staatsbibliothek seinen schriftlichen Nachlass schenkte, richtete die Staatsbibliothek zu Berlin - in Anwesenheit seiner Witwe, der Opern- und Konzertsängerin Prof. Júlia Várady - am Abend des 19. Mai in ihrem Otto-Braun-Saal eine Feierstunde aus. Neben Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf, die die zahlreich erschienenen Gäste im Namen der Staatsbibliothek sehr herzlich begrüßte, sprach Prof. Hartmut Höll, Rektor der Hochschule für Musik in Karlsruhe und langjähriger musikalischer Begleiter Fischer-Dieskaus, einige sehr persönliche Worte über die langjährige gemeinsame Arbeit. Zum Thema "Zeitgenosse der Zukunft. Warum Fischer-Dieskaus Kunst nicht altert" hielt Prof. Dr. Stephan Mösch, Inhaber der Professur für Ästhetik, Geschichte und Künstlerische Praxis des Musiktheaters an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, den Festvortrag des Abends. Im Vordergrund stand jedoch die Musik: Hartmut Höll am Bösendorfer-Flügel aus dem Nachlass des Künstlers und Benedikt Kloeckner am Violoncello sowie Professorin Maria Stange an der Harfe spielten Werke unter anderem von Johannes Brahms, Robert Schumann und Richard Strauss. Die Präsentation von Noten und Schriftstücken aus dem umfangreichen Nachlass Fischer-Dieskaus rundete einen gelungenen und emotional tief bewegenden Abend ab.


März 2015
Dr. Denis Lomtev:
Unbekannter Kirnberger: Studien zum handschriftlichen Berliner Nachlass des Musiktheoretikers und Komponisten

Durch das Forschungsprojekt wird angestrebt, die unveröffentlichten Werke Johann Philipp Kirnbergers, die bisher ungenügende oder gar keine Berücksichtigung seitens der europäischen Musikwissenschaft fanden, ans Licht zu bringen.
Zur Forschung wurden seine musiktheoretischen Schriften und einige Vokalkompositionen ausgewählt, darunter zwei unveröffentlichte Kantaten Zion klagt mit Angst und Schmerzen und Der Fall der ersten Menschen. Die Ergebnisse können sowohl für Interpreten als auch für Musikwissenschaftler von Interesse sein.


Oktober 2014
Wissenschaftliches Kolloquium zur Schreiber- und Wasserzeichenforschung

Die Staatsbibliothek zu Berlin – PK plant im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik (KoFIM Berlin) eine Tagung in Berlin, die vom 6. bis 8. Oktober 2014 in der Staatsbibliothek, Haus Potsdamer Straße stattfinden wird. Flyer

Schwerpunkt des KOFIM-Projekts ist die Tiefenerschließung von Musikautographen des 17. bis 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung von Schreibern, Wasserzeichen und Provenienzen. Ziel ist die Verbesserung der Forschungsinfrastruktur im Bereich von Musikwissenschaft und benachbarten Disziplinen. Wir möchten Sie zu einem Erfahrungsaustausch zu diesem Thema einladen und würden uns freuen, wenn Sie sich diesen Termin bei Interesse freihalten.

Die Tagungsplanung sieht bislang neben den „klassischen“ Erschließungsthemen Wasserzeichen-, Schreiber- und Provenienzforschung grundsätzliche Referate zu Methoden und Möglichkeiten der digitalen Dokumentation in unserem Bereich wie in angrenzenden Fächern vor.

Ausgangspunkt sind die im Rahmen des KOFIM-Projekts entwickelten Workflows – Katalogisierung von Musikhandschriften in der Datenbank RISM, Wasserzeichenerfassung mittels Thermographie, Erschließung von Wasserzeichen in der WZIS-Datenbank, Präsentation von Schriftproben im Internet. Wir wollen den heutigen Stand kritisch beleuchten und Raum für Visionen künftiger Erschließungsmethoden eröffnen.


Juni 2014
Konzertveranstaltung und Präsentation (in Kooperation mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung)

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat die eigenhändige Notenhandschrift des Klavierkonzertes Nr. 2, Es-Dur, op. 32 von Carl Maria von Weber erworben.
Das Autograph umfasst 74 Seiten und entstand 1811/12 in Gotha und München. Ermöglicht haben diesen sensationellen Ankauf die Deutsche Bank Stiftung, die Rudolf-August Oetker-Stiftung, der Freundes- und Förderverein der Staatsbibliothek zu Berlin, die Wüstenrot-Stiftung und die Kulturstiftung der Länder. Allen Zuwendungsgebern gilt unser großer Dank.

«Carl Maria von Weber und Franz Schubert im Originalklang»

Donnerstag, 5. Juni 2014, um 19 Uhr
Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung,  Preußischer Kulturbesitz
Tiergartenstraße 1
10785 Berlin

Li-Chun Su (Hammerflügel)
ensemble2plus,Thomas Fleck und Nadja Zwiener (Violine), Bernadette Kis (Viola), Georg Zeike (Violoncello), Martin Siebach (Kontrabass)

Carl Maria von Weber, Klavierkonzert in Es-Dur, op. 32 in der Fassung für Hammerklavier und Streichquartett
Franz Schubert, Klavierquintett in A-Dur, op. post. 114, "Forellenquintett"

Die hochinteressante kammermusikalische Fassung des Zweiten Klavierkonzerts von Weber, die im Konzert erklingt, entspricht der zeitgenössischen Aufführungspraxis in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Franz Schuberts Forellenquintett zählt zu den großartigsten und heitersten Kammermusikstücken der Wiener Klassik und bietet allen fünf Stimmen ausreichend Platz für solistische Entfaltung. Dem vierten Satz liegt als Thema Schuberts Lied "Die Forelle" zugrunde, weshalb das Quintett den berühmten Beinamen erhielt.

Beide Werke erklingen auf Originalinstrumenten des Museums: Li-Chun Su spielt den Hammerflügel von Joseph Brodmann aus dem Besitz Carl Maria von Webers, das ensemble2plus musiziert auf süddeutschen und österreichischen Streichinstrumenten vornehmlich des späten 18. Jahrhunderts.

Ebenfalls wird im Rahmen der Veranstaltung das 74 Seiten umfassende Autograph im Musikinstrumenten-Museum vorgestellt, da sich dieses in einem konservatorisch ausgezeichneten Zustand befindet.

In Kooperation mit der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz.


Juni 2014
Vortrag mit Musik: "Ferne und Nähe"

Albrecht Mendelssohn Bartholdys (1874 - 1936) Lieder für Magdalene Schoch und Kompositionen von Max Reger, Fanny Hensel und Ethel Smyth.

Mit Eva Mengelkoch (Towson University, Baltimore), Stipendiatin an der Staatsbibliothek im Februar / März 2014 (Vortrag / Klavier)

Gesang: Sigrid Wiedemann (Mezzosopran)

Dienstag, 3. Juni 2014, 19:00 Uhr

Mendelssohn-Remise, Jägerstraße 51, 10117 Berlin
Anmeldung:
reservierung@mendelssohn-remise.de
Fon: 030-817047-26
Fax: 030-817047-27
Eintritt: 5 €

Flyer

Albrecht Mendelssohn Bartholdy, ein Enkel von Felix Mendelssohn Bartholdy, war im Hauptberuf nicht Musiker, sondern Jurist und genoss als Völkerrechtler großes Ansehen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Bald nach der "Machtergreifung" wurde er (noch 1933) seiner Professur an der Universität Hamburg enthoben und aus dem von ihm gegründeten Institut für auswärtige Angelegenheiten hinausgedrängt und emigrierte 1934 nach Oxford. Sein ganzes Leben hindurch beschäftigte er sich "nebenher" auch mit literarischen und künstlerischen Arbeiten; so komponierte er, schrieb ein oder zwei Opernlibretti und begann im Oxforder Exil mit einer großangelegten Biographie seines Großvaters Felix, die unvollendet blieb. Sein Korrespondenznachlass (41 Bände mit den gesammelten Briefen an ihn) sowie einige Liedautographe gelangten Ende der 1960er Jahre in die Staatsbibliothek (Signatur: MA Nachl. 2), ein weiterer kleinerer Teilnachlass kam 2008 hinzu (MA Nachl. 18).


März 2014
"Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen" - Carl Philipp Emanuel Bach in Berlin

Ausstellungseröffnung:
5. März 2014, 18.00 Uhr

Dauer der Ausstellung:
6. März bis 29. März 2014

Ort:
Staatsbibliothek zu Berlin
Dietrich-Bonhoeffer-Saal
Haus Potsdamer Straße 33
10785 Berlin

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) war der berühmteste der Bach-Söhne. Seine Bezeichnung "Berliner Bach" rührt von den fast 30 Jahren Dienstzeit am Hof Fried­richs des Großen her, wo er sich einen guten Ruf als Komponist und Lehrer von Werken für Tasteninstrumente erwarb.

Die Ausstellung der Staatsbibliothek zu Berlin anlässlich des 300. Geburtstages stellt Bachs Berliner Instrumentalschaffen in seinen Quellen ins Zentrum.

Ausgehend von seinem Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen (erstmals 1753) werden neben Druckausgaben z. B. der berühmten Preußischen Sonaten (1742) für Cembalo in der Ausstellung auch vergleichende Autographen von Konzerten des älteren Bruders Wilhelm Friedemann Bach sowie des Vaters Johann Sebastian Bachs gezeigt.Die Staatsbibliothek zu Berlin - PK ist weltweit die Sammelstätte mit dem umfangreichsten Bach-Bestand. In zahlreichen Handschriften, kostbaren Autographen und Drucken, in Briefen und Portraits wird die Schaffenszeit Carl Philipp Emanuel Bachs in Berlin lebendig.

Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen.
Der Band ist zum Preis von 10 € im Bibliotheksshop des Hauses Potsdamer Straße erhältlich, für 14 € plus Verpackungs- und Versandkosten über publikationen@sbb.spk-berlin.de bestellbar sowie ebenfalls für 14 € über den Buchhandel zu beziehen.

Weitere Informationen zum Bach-Jubiläum 2014:
www.cpebach.de
Bibliotheksmagazin 2/2014

Kontakt: Dr. Martina Rebmann 


September 2013
AIBM-Tagung 2013 in Berlin

Vom 10. bis 13. September 2013 findet in Berlin die diesjährige Jahrestagung der deutschen Gruppe der AIBM (Association Internationale des Bibliothèques, Archives et Centres de Documentation Musicaux) statt.
Vier Tage lang werden rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Musikbibliotheken und verwandten Einrichtungen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland in Berlin zu Gast zu sein, um Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Themen zu diskutieren. Im Zentrum des Vortragsprogramms stehen dabei die vielschichtige Musikkultur Berlins, die digitale Bereitstellung von Musikalien und Musik sowie Aspekte musikbibliothekarischer Standards in einem sich wandelnden medialen Umfeld. Die Tagung wird federführend von der Universitätsbibliothek der UdK ausgerichtet. Neben anderen Berliner Musikbibliotheken beteiligt sich auch die Musikabteilung der Staatsbibliothek als Mit-Veranstalter; u.a. wird die "AG Musikbibliotheken an wissenschaftlichen Bibliotheken" im Haus Unter den Linden tagen. Die Teilnahme an der Tagung steht auch interessierten Nicht-Bibliothekaren offen.
Aktuelles Tagungsprogramm


März 2013
Musikabteilung ab 21. März 2013 wieder geöffnet

Nach gut dreimonatiger Schließzeit wird das Haus Unter den Linden (und damit auch die Musikabteilung) am 21. März für den Benutzungsbetrieb wiedereröffnet. Aufgrund der nun begonnenen Generalsanierung der vorderen Gebäudeteile befindet sich der Eingang in den kommenden Jahren in der Dorotheenstraße 27. Die Bestände der Musikabteilung werden während des zweiten Bauabschnitts im gemeinsamen Rara- und Musik-Lesesaal im 1. OG zur Verfügung gestellt. Dieser bietet insgesamt 36 großzügig bemessene Arbeitsplätze; hinzu kommen 12 Online-Rechercheplätze sowie Mikroformen-Lesegeräte und -Scanner. Lageplan

Im Zusammenhang mit den räumlichen Veränderungen ergeben sich einige wichtige Änderungen für die Benutzung von Beständen der Musikabteilung:

Zusätzlich zu den bisherigen Öffnungszeiten ist der Rara- und Musik-Lesesaal nun auch samstags von
10 bis 14 Uhr geöffnet. Aus organisatorischen Gründen ist die Benutzung besonders herausragender Objekte (sog. "Spitzenautographen") an Samstagen leider nicht möglich. Bitte beachten Sie ferner, dass samstags keine Magazinbedienung stattfindet, Bestellungen für den Samstag also bis spätestens Freitag 13:30 vorliegen müssen.

Die Bestellzeiten für Magazinbestellungen (Mo - Fr) werden um eine halbe Stunde vorgezogen auf
9:30 und 13:30 Uhr (statt bisher 10:00 und 14:00 Uhr). Die Bestellzeiten für Bestellungen aus den Imagekatalogen der Musikabteilung bleiben unverändert bei 9:00 und 13:00 Uhr. Die Bereitstellung der bestellten Bände erfolgt gegen 11:30 bzw. 15:30 Uhr.

Nachschlagewerke zur Musik, musikwissenschaftliche Fachliteratur, die aktuellen Zeitschriftenhefte sowie Faksimile-Ausgaben finden Sie in der vom Eingang gesehen rechten Seite des Rara- und Musik-Lesesaals. Hingegen stehen Noteneditionen (Gesamt- und Denkmäler-Ausgaben sowie Sammelwerke) und gebundene Zeitschriftenbände im Freihandmagazin, 4. OG. Diese Bände sind unabhängig von den Öffnungszeiten des Rara- und Musik-Lesesaals über die gesamte Öffnungszeit des Hauses Unter den Linden zugänglich. Zu erreichen ist das Freihandmagazin über die Hauptebene des Allgemeinen Lesesaals im 2. OG; von dort führen Treppen und ein Fahrstuhl linker Hand des Eingangs zu den oberen Etagen.

Die bisher im Katalograum der Musikabteilung aufgestellten konventionellen Zettelkataloge sind nun nicht mehr direkt zugänglich. Bitte nutzen Sie die Imagekataloge der Musikabteilung; für weitere Kataloge wenden Sie sich bitte ggf. an die Auskunft im Rara- und Musik-Lesesaal.


Februar 2013
Literatur im Foyer
Ursula Mamlok zum 90. Geburtstag

Ursula Mamlok ist gebürtige Berlinerin. 1939 musste sie mit ihren Eltern vor den Nationalsozialisten nach Ecuador und in die USA fliehen. Nachdem sie ein Stipendium für die Mannes School of Music erhalten hatte, ging sie als Siebzehnjährige allein nach New York. Hier studierte sie u. a. bei Stefan Wolpe, Roger Sessions und Ralph Shapey.
Sie unterrichtete 40 Jahre an der Manhattan School of Music Komposition und ist heute eine der profiliertesten Komponistinnen der USA. Seit 2006 lebt Ursula Mamlok wieder in Berlin.

Zur Veranstaltung am

Samstag, dem 16. Februar 2013, um 18.30 Uhr
im Ausstellungsraum des Hauses Potsdamer Straße

laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 11. Februar 2013.

Begrüßung und Laudatio
Barbara Schneider-Kempf
Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin

Bettina Brand im Gespräch mit Ursula Mamlok

Musikalische Umrahmung
Klenke Quartett
Annegret Klenke, Violine
Beate Hartmann, Violine
Yvonne Uhlemann, Viola
Ruth Kaltenhäuser, Violoncello
Kolja Lessing, Violine
Jakob Spahn, Violoncello
Holger Groschopp, Klavier
Tatjana Blome, Klavier
Frank Lunte, Saxofon

Ausstellung
Autographe, Bücher, Werkverzeichnisse
und CD-Einspielungen der Komponistin
Freitag, 15. Februar 2013
Samstag, 16. Februar 2013
Jeweils 9 bis 21 Uhr
Foyer
Staatsbibliothek zu Berlin,
Haus Potsdamer Straße 33

Eintritt frei


Dezember 2012
Ausstellung über die Comedian Harmonists

Mit einer unscheinbaren Zeitungsannonce im Dezember 1927 begann alles - fünf junge Sänger und ein Pianist trafen aufeinander, um sich mit Begeisterung dem swingenden Jazzgesang zu widmen, der seine Wurzeln in den USA der Zwanziger Jahre hatte. Harry Frommermann, Robert Biberti, Roman Cycowski, Erich Collin, Ari Leschnikoff und Erwin Bootz - das Ensemble wurde berühmt unter dem Namen Comedian Harmonists. Nach kurzer Probenarbeit eroberten sie mit jenem unverwechselbaren Gesangsstil im Sturm die Herzen des Berliner Publikums und nicht nur hier. Schon bald bereisten sie die ganze Welt. Der Erfolg endete 1934 radikal nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Robert Biberti blieb Zeit seines Lebens in Berlin. Er sah sich als Leiter und zugleich Prokurist des Ensembles. Die Comedian Harmonists blieben der Mittelpunkt in seinem Leben und er sammelte die Geschichte der Gesangsgruppe in dem nachgelassenen Quellenmaterial, verteilt auf über 90 Aktenordnern und weiteren Mappen. Der Nachlass umfasst Briefe, Programme, Bildmaterial, Schallplatten, Notenmaterial. Wesentlich kleiner ist der Nachlass von Harry Frommermann, der sich ebenfalls in der Staatsbibliothek zu Berlin befindet und vor allem Notenmaterialien enthält.

Die Staatsbibliothek zu Berlin zeigte anlässlich des Erscheinens jener Zeitungsannonce vor 85 Jahren zum ersten Mal am 5. Dezember 2012 ausgewählte Briefe, Dokumente, Fotografien und Musikalien aus beiden Nachlässen in einer eintägigen Ausstellung.


März 2012
Eine Partitur und ihr Zuhause - Beethovens 9. Sinfonie in der Staatsbibliothek zu Berlin

Eines der wertvollsten Stücke, das die Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt, ist die Originalpartitur der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.
Angeregt durch die Aktion Beethoven für alle hat der Chor Bibliotheca Musica der Staatsbibliothek zu Berlin unter der Leitung von Sven Ratzel nun die Ode an die Freude einstudiert. Dabei wurde das musikalische Ergebnis und gleichzeitig das Schicksal der Partitur Beethovens in einem Video dokumentiert. Der Chor besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsbibliothek zu Berlin. Sein Repertoire umfasst Werke, die in der Musikabteilung der SBB als Autograph vorhanden sind oder von Komponisten stammen, deren Nachlass die Staatsbibliothek besitzt.

Das digitalisierte Autograph der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens und weitere Informationen zur Aufnahme der Originalpartitur in das UNESCO-Register "Memory of the World" finden Sie hier.


November 2011
"HANDWRITTEN. Ten Centuries of Manuscript Treasures from Staatsbibliothek zu Berlin"

Handschriften aus 1000 Jahren aus dem Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin ermöglichen Einblicke in die deutsche und europäische Kulturgeschichte. Vom 26. November 2011 bis 18. März 2012 sind in der Australischen Nationalbibliothek in Canberra mehr als 100 kostbare und einmalige Dokumente, Briefe sowie Notenhandschriften von weltweit bedeutenden Denkern, Dichtern, Komponisten und Wissenschaftlern im Original zu sehen. 

Aus den Sammlungen der Handschriften- und der Musikabteilung der SBB sind Exponate von europäischen Berühmtheiten auf Reisen gegangen: Neben handschriftlichen Textzeugen von Newton, Michelangelo, Machiavelli und Darwin sind aus der Musikabteilung so prominente Werke wie Bachs Johannespassion, Beethovens 5. Symphonie und die ersten beiden Akte von Mozarts Le nozze di Figaro im Autograph in den neuen Ausstellungsräumen der Nationalbibliothek zu sehen. Daneben werden auch Handschriften von Carl Friedrich Zelter, Gustav Mahler und Paul Hindemith präsentiert. 
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Pressemitteilung
Handschriftenabteilung
National Library of Australia


November 2011
Schätze der Musikabteilung der Staatsbibliothek - zum Klingen gebracht am 14.11.11

Montag, 14. November 2011 um 19 Uhr

Aus dem Berliner Salon

Schätze der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - zum Klingen gebracht

Lieder, Duette und Klavierstücke von Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Giacomo Meyerbeer und anderen
Mit Stefanie Wüst (Sopran), Regina Jakobi (Mezzosopran), Andreas Lisius (Piano)

Präsentation ausgewählter Autographe und Erstdrucke

Mendelssohn-Remise, Jägerstr. 51, 10117 Berlin
Eintritt: 5 Euro
Anmeldung: E-Mail oder Tel.: 81 7047 26; Fax: - 27

Eine Kooperationsveranstaltung der Mendelssohn-Gesellschaft mit der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Programmflyer


April 2011
Neue Version des RISM-Onlinekatalogs mit Musikincipitsuche freigeschaltet

Ende März 2011 wurde eine neue OPAC-Version des Internationalen Quellenlexikons der Musik (RISM) freigeschaltet. Als neue Features kamen in dieser Version die Musikincipitsuche, Links zu Digitalisaten und diverse kleinere Korrekturen (Anzeige der besitzenden Bibliothek bei überführten Bestaenden, Anzeige bisher nicht darstellbarer Musikincipits, usw.) hinzu.

Für die Musikincipitsuche stehen zwei neue Suchfelder zur Verfügung. Damit ist es möglich, musikalisch ähnliche Werke aufzufinden. Die Suche geht dabei über den Tonverlauf des Kompositionsbeginns. Man braucht also nur die Tonbuchstaben (C, D, E, F, G, A, H) einzugeben. Bei Eingabe im ersten Suchfeld erhält man nur Ergebnisse, die dem Tonverlauf entsprechen, beim zweiten Feld auch solche die dem Verlauf transponiert entsprechen. Die Datenbank weist über eine Million Musikincipits auf.

Erstmals sind auch Links zu Digitalisaten in die Gesamtanzeige eines Titels eingefügt. Dadurch ist es möglich, mit einem Mausklick direkt das Digitalisat einer beschriebenen Musikquelle anzusehen. RISM kooperiert mit einigen Bibliotheken, die teilweise die Daten auch als Metadaten zum Auffinden ihrer Digitalisate verwenden:
- D-D1 (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
- D-DS (Staats- und Universitätsbibliothek, Darmstadt)
- D-Mbs (Bayerische Staatsbibliothek, München)
- D-B (Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz)
- US-NY (The Julliard School, Lila Acheson Wallace Library, New York, USA)
- DK-Kk (Det Kongelige Bibliotek, Daenemark)
Es sind bereits über 3.500 Digitalisierungs-Links in der RISM-Datenbank vorhanden.

RISM, ein Projekt der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und die beteiligten Partner, die Bayerische Staatsbibliothek, München, und die Staatsbibliothek zu Berlin freuen sich, diese neue Version des Online-Kataloges der musikinteressierten Öffentlichkeit anbieten zu können.

Der Katalog ist unter der Adresse http://opac.rism.info oder über die Website des RISM für einen kostenfreien Zugriff auf ca. 730.000 Nachweise von Musikhandschriften erreichbar. Der Katalog wird auch im Portal Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft durchsucht.


Mai 2011

 


Februar 2011
Schumann-Stadt Berlin

„Berlin ist DRIN!Neu unter den Schumann-Städten ist Berlin, das in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin einen großartigen Schatz von Schumann-Autographen hütet.“
Mit dieser Ankündigung hat das Netzwerk www.schumann-portal.de im Januar unter der Rubrik Schumann-Städte auch Berlin aufgenommen. In einem Beitrag wird zunächst die besondere Anziehungskraft der Hauptstadt Preußens und Kunstmetropole Berlin für Clara und Robert Schumann beschrieben. Erst waren es familiäre Beziehungen durch Claras Mutter, die das junge Paar oft nach Berlin reisen ließ. Später erlebten beide hier manche Höhepunkte in ihrer künstlerischen Karriere, und schließlich entschied sich Clara für die Königliche Bibliothek in Berlin, der sie 1890 den Nachlass ihres Mannes übergab, worin sich bedeutende Originalhandschriften, wie z. B. die Rheinische Sinfonie, befanden.


Januar 2011
Musikarchiv der Sing-Akademie zu Berlin komplett erschlossen

Im Januar 2011 wurde das DFG-Projekt „Erschließung des Musikarchivs der Sing-Akademie zu Berlin“ erfolgreich abgeschlossen.
Die für die Musikwissenschaft und -praxis überaus bedeutenden Archivmaterialien aus dem Nachlass der Sing-Akademie zu Berlin galten nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang als verschollen, bevor sie 1999 von einem Forscherteam um Prof. Christoph Wolff in Kiew (Ukraine) wiederentdeckt wurden. Bereits zwei Jahre später kam es zur Restitution des Noten-Archivs, das sich seit nunmehr zehn Jahren als Depositum in der Staatsbibliothek zu Berlin befindet. Es umfasst 5.175 Signaturen mit überwiegend handschriftlichen Quellen, die nun vollständig im Internationalen Quellenlexikon der Musik RISM verzeichnet und damit bequem online recherchierbar sind: http://opac.rism.info. Die Musikdrucke - meist Erstdrucke, die etwa 15% des Archivs umfassen - werden nach und nach in den Stabikat eingearbeitet.  
Die Sing-Akademie zu Berlin — eine der ältesten und bedeutendsten Chorvereinigungen ihrer Art weltweit — wurde 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch gegründet und anschließend über mehr als drei Jahrzehnte von Carl Friedrich Zelter geleitet. Insbesondere unter seiner Ägide und dank seiner unermüdlichen Sammelleidenschaft entstand ein umfangreiches und hochwertiges Notenarchiv mit zahlreichen Autographen und Abschriften. Einen besonders wichtigen Teil des Quellenbestandes bilden die Bachiana, zu denen das so genannte „Altbachische Archiv“ mit Originalhandschriften und Abschriften von Werken der Vorfahren Johann Sebastian Bachs sowie der Bach-Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel zählt. Darüber hinaus befinden sich im restituierten Notenarchiv der Sing-Akademie weitere Autographen wichtiger Komponisten des 17. bis 19. Jahrhunderts, stellvertretend seien genannt J. F. Agricola, J. F. und C. F. C. Fasch, C. H. und J. G. Graun, J. A. Hasse, J. A. Hiller, J. P. Kirnberger, J. J. Quantz, J. F. Reichardt, J. A. P. Schulz.
Es konnten zahlreiche Provenienzen und Teilsammlungen ermittelt werden, beispielsweise die Prachtbände mit italienischer Vokalmusik aus dem Besitz der Königin Sophie Charlotte, die reichhaltige Sammlung von Sara Levy, einer Großtante Felix Mendelssohn Bartholdys, und die Musikalien der Berliner Kantoren Hermann Koch und Johann Georg Lehmann. Mit dem Projekt wurde eine der bedeutendsten Sammlungen der norddeutschen Musikgeschichte erschlossen und die Ergebnisse für die Wissenschaft und Forschung durch den kostenfreien Online-Zugang im RISM-OPAC zugänglich gemacht.

Weitere Informationen


Januar 2011
"Eine Bibliothek macht Geschichte - 350 Jahre Staatsbibliothek zu Berlin-PK"
Ausstellung im DHM vom 4. März 2011 - 19. Juni 2011

Die Staatsbibliothek zu Berlin wird anlässlich ihres 350-jährigen Jubiläums im Deutschen Historischen Museum 47 ihrer wertvollsten Schätze zeigen, darunter auch Musikautographen und -handschriften.
Die Zimelien werden im historischen Kontext der Dauerausstellung des DHM integriert sein und die Geschichte von der „Churfürstlichen Bibliothek“ Brandenburgs zu einer der größten wissenschaftlichen Universalbibliotheken in Deutschland wird in 8 Stationen dargestellt. So haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, dabei einige Spitzenautographen von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann zu besichtigen sowie eine spätmittelalterliche Liederhandschrift, das „Lochamer-Liederbuch“.

Zur Ausstellung wird ein Begleitheft mit Abbildungen und Beschreibungen erhältlich sein.

Virtuelle Ausstellung 

 

 


"Ton ist überhaupt componirtes Wort"

Zu der Schumann-Ausstellung, die vom 16.06.10 - 19.06.10 wertvolle Autographen des Komponisten Robert Schumann zeigte, hat die Staatsbibliothek einen Begleitband herausgegeben. Erhältlich im Bibliotheksshop der Staatsbibliothek zu Berlin sowie über Online-Bestellung

Weitere Informationen


Schumann-Jahr 2010


Mendelssohn-Jahr 2009

Im Jahr 2009 jährt sich der Geburtstag Felix Mendelssohn Bartholdys (1809-1847) zum zweihundertsten Mal. Die Staatsbibliothek zu Berlin, die eine der weltweit größten und wichtigsten Sammlungen von Originalhandschriften, Briefen und sonstigen Lebensdokumenten von und über Mendelssohn ihr Eigen nennt, läutete das Jubiläumsjahr von Ende Januar bis Mitte März 2009 mit der vielbeachteten Ausstellung "FELIX" im Haus Potsdamer Straße ein. Auf Grundlage dieser Ausstellung hat die Staatsbibliothek außerdem in Kooperation mit dem Mendelssohn-Haus Leipzig eine Tafelausstellung erarbeitet, die im Laufe des Jahres u.a. in Hofheim am Taunus (Mai-Juli), Wengen (Schweiz; August) sowie im Berliner Dom (September) zu sehen ist.

Der anlässlich der Ausstellung erschienene Begleitband enthält neben einem Katalog der in der Berliner Ausstellung gezeigten Autographen auch eine kurzgefasste Biographie des Komponisten sowie Anmerkungen zu Mendelssohns Schaffensprozess im Spiegel seiner Manuskripte. Der Band kann im Buchhandel sowie am Bibliotheksshop im Haus Potsdamer Straße erworben oder bei der Staatsbibliothek bestellt werden (dazu bitte hier klicken). Daneben ist auch ein zum Jubiläumsjahr herausgegebenes Faksimile der autographen Reinschrift des Liedes „The Garland“ erhältlich.


Oktober 2009
Präsentation der Lautensuite e-Moll BWV 996 von J. S. Bach

Die Musikabteilung der Staatsbibliothek hat kürzlich aus Privatbesitz eine Abschrift der Lautensuite e-Moll BWV 996 erworben, die Bachs Schüler Heinrich Nikolaus Gerber 1725 unter den Augen des Meisters anfertigte. Quelle und Werk werden am 11. Oktober 2009 um 11:00 Uhr im Staatlichen Institut für Musikforschung vorgestellt. 

Volldigitalisat der Lautensuite


August 2008
Nachlass von Clara Schumanns Bruder Woldemar Bargiel erworben

Im September 2007 konnte der umfangreiche Nachlass des Berliner Komponisten und Musikpädagogen Woldemar Bargiel erworben werden. Bargiels Enkelin Elisabeth Schmiedel, die diesen Bestand aus ihrem Privatbesitz übergeben hatte, wurde dafür im August 2008 in einer besonderen Veranstaltung geehrt. Die besondere Wertschätzung verdient dieser Nachlass (Signatur 55 Nachl 59) vor allem, weil er neue Aspekte zum Künstlerkreis um das Künstlerehepaar Clara und Robert Schumann, Johannes Brahms und den Geiger Joseph Joachim liefert und eine wichtige Ergänzung zum bereits bestehenden Autographen- und Nachlassbestand aus diesem Umfeld darstellt. Das facettenreiche Material des Nachlasses lässt zudem den Komponisten aber auch Menschen Woldemar Bargiel wieder lebendig werden. An erster Stelle sind die rund 1500 Briefe zu nennen, welche der Komponist mit seiner Mutter Marianne, seinen Schwestern Clara, Cäcilie und Clementine, mit Musikerkollegen, Verlegern und befreundeten Familien, wie etwa die von Arnims oder Grimms austauschte. Hinzu kommen Zeugnisse, Urkunden, Reisetagebücher, Fotografien, Programmzettel, Kritiken aus Zeitungen, kompositorisches Material und vieles andere. Bargiel lebte in Köln und Rotterdam und war zuletzt Professor an der Königlichen Musikhochschule Berlin.