Ostasien

Teil 1. Bestandsaufbau und zentraler Fundus an Sinica und Mandschurica

Libri sinici 
Der Bestand an Sinica und Mandschurica der Ostasiensammlung der Königlichen und später Preußischen Staatsbibliothek wurde bis 1912 mit den Signaturen Libri sin. versehen, danach aus Anlass einer größeren und beginnenden systematischen Erwerbung mit den Signaturen Libri sin. N.S. (Neue Sammlung). Es wurden insgesamt 1603 Libri sin. Signaturen für ca. 900 Titel vergeben. Libri sin. N.S. 2049 ist die letzte historische Signatur der Neuen Sammlung (Libri sin. N.S. 1651-2049) und wurde für einen 1935 erschienenen Titel vergeben. Für beide Segmente existieren Bandkataloge mit jedoch z. T. sehr einfachen Titelaufnahmen, die digitalisiert vorliegen und in den digitalen Sammlungen der Staatsbibliothek eingesehen werden können (ein strukturierter Zugang ist über Recherche und Ressourcen möglich).

 

Wesentliche Teile aus beiden Segmenten finden sich sowohl in Berlin als auch in Krakau. Mit 309 Titeln in Berlin und 84 in Krakau können durch das Projekt ca. ein Viertel der historischen Libri sinici (Libri sin. und Ms. sin.) wieder der allgemeinen Nutzung zugeführt werden.

211 Signaturen Libri sin. N.S. werden in Krakau verwahrt, gut die Hälfte des ehemaligen Bestands in diesem Segment haben den Weg zurück nach Berlin gefunden. Hier können nach der virtuellen Zusammenführung ca. zwei Drittel des alten Sammlungssegments rekonstruiert werden.

Die Sammlung Libri sin. N.S. nahm ihren Anfang vor allem mit Werken, die Herbert Müller (1885-1966) in den Jahren 1912 bis 1914 auf der Grundlage einer Desideratenliste für die Königliche Bibliothek in Peking, Shandong, Henan und Shanghai gekauft hatte. Herbert Müller hatte Jura, Ökonomie, Ethnologie und Sprachwissenschaft studiert. Er arbeitete unter F.W.K. (Friedrich Wilhelm Karl) Müller in der Ostasiatischen Abteilung des Berliner Museums für Völkerkunde, dessen Sammlung ebenfalls von der Königlichen Bibliothek erworben worden war und die heute in Krakau verwahrt wird (s.u.). Herbert Müller unternahm seine Reise nach China in den Jahren 1912 bis 1914 im Auftrag des Museums, vor allem, um archäologisches Material zu sammeln.