Ostasien
Recherche & Ressourcen
Die Ostasienabteilung weist den Hauptteil ihrer ost-, südost- und zentralasiatischen Bestände in elektronischer Katalogform (OA-OPAC und StaBiKat) und Originalschrift nach. Sammelwerke sind weitestgehend auf Einzeltitelebene erschlossen.
Für die Bestände bis 1945 sowie Nachlässe und private Sammlungen ist weiterhin der Rückgriff auf konventionelle Kartenkataloge notwendig, die nur vor Ort bzw. vermittelt über eine Kataloganfrage an die Ostasienabteilung recherchiert werden können. Für einige Bestände existieren gedruckte Kataloge. Auch diese Kataloge und Bestände werden sukzessive in den elektronischen OPAC übertragen.
Beachten Sie, dass auch Neuzugänge systembedingt nicht unmittelbar im öffentlich recherchierbaren OPAC erscheinen.
Im Zweifelsfall gilt, daß die Ostasienabteilung mehr Titel besitzt, als zu einem gegebenen Zeitpunkt angezeigt werden (können). Bitte fragen Sie uns. Oft können wir Ihnen auch in solchen Fällen helfen.
Kataloge
Ostasien-OPAC
Zentrales Nachweisinstrument der Bestände der Ostasienabteilung ist der Online-Katalog der Ostasiensammlung, OA-OPAC. Hier sind sämtliche Neuzugänge seit 1951 nachgewiesen. Der Nachweis für Neuzugänge ab Erwerbungsjahr 1986 ist weitgehend lückenlos. Die Titelaufnahmen sind analytisch (analytic cataloguing), d.h., Sammelwerke werden bis auf Einzeltitelebene erfasst.
Als weiteres Segment im OA-OPAC kann in der Suchmaske über „Bestandsauswahl“ auch der StaBiKat durchsucht werden, also die Publikationen über Ost-, Südost- und Zentralasien in westlichen Sprachen, Materialien in südostasiatischen Sprachen, Teile der zentralasiatischen Sammlung sowie Periodica in asiatischen Sprachen (Zeitungen, Zeitschriften und Jahrbücher). Für den aktuellen Stand der westlichen Titel empfiehlt sich jedoch eine Recherche direkt im Hauptkatalog der Staatsbibliothek, dem StaBiKat.
Die CrossAsia-Segmente im OA-OPAC erlauben bibliographische Recherchen in einigen zentralen Datenbanken des CrossAsia-Angebots. Für die E-Books sind dies z.B. Chinamaxx, China Ancient Books (基本古籍庫) und die Apabi-Nachschlagewerke, für die elektronischen Zeitschriften der Fundus der Chinese Academic Journals (CNKI-CAJ) auf Artikelebene.
Die Katalogaufnahmen der Printmedien bieten neben der Signatur jeweils einen direkten Link zum Ausleihsystem bzw. zum Formular für den Blauen Leihverkehr (BL).
Die Katalogisate der elektronischen Medien verfügen über einen Link, mit dem i.d.R. das digitale Objekt im Fernzugriff (remote access) nach einer Login-Aufforderung direkt aufgerufen werden kann.
Zeitschriftendatenbank - ZDB
Zeitungen, Zeitschriften und andere Periodika wie z.B. Jahrbücher sind i.d.R. in der Zeitschriftendatenbank nachgewiesen. Die Titel sind in Originalschrift und in Lateinumschrift verzeichnet. Die ZDB wird in Kooperation von 4.300 Bibliotheken erstellt und weist sämtliche Bestände an Zeitschriften, Zeitungen und Jahrbüchern in deutschen und österreichischen Bibliotheken nach.
Die Bestände in den ostasiatischen Schriften wurden auch in der Staatsbibliothek zu Berlin in einem separaten Zettelkatalog geführt. Hier sind im Laufe der Geschichte mehrere Kartenkataloge entstanden, die durch die Retrokonversion nach und nach obsolet werden. Die hier genannten Kartenkataloge sind jedoch weiterhin zugänglich und befinden sich im Bereich vor dem Ostasien- und Orientlesesaal (OLS).
Hanyu-Pinyin-Katalog
Titel- und Verfasser-Katalog für chinesische Titel (Neuzugänge 1986 – ca. 2003). Dieser Katalog bildete den Grundstock für den elektronischen Katalog und ist komplett im OA-OPAC enthalten.
Alphabetischer Titel- und Verfasserkatalog der Ostasienabteilung
Dieser Katalog verzeichnet den Zugang an Ostasiatica zwischen ca. 1951 und 1986 (jeweils mit Nachträgen). Für die Umschrift des Chinesischen wurde hier Wade-Giles verwendet, für das Japanische modofiziertes Hepburn. Der Katalog – ohne die Nachträge – liegt auch in gedruckter Fassung vor.
Alter Haus-1-Katalog
In diesem Katalog sind die Bestände bis 1945 nachgewiesen. Die katalogisierten chinesischen und japanischen Bestände der Deutschen Staatsbibliothek (Berlin Ost) sind hier ebenfalls einsortiert. Der Katalog ist in einen Verfasser- und einen Titelkatalog gegliedert.
Der erste gedruckte Katalog der Bestände der Vorgängerinstitution der Staatsbibliothek zu Berlin wurde von Probst Andreas Müller angefertigt und verzeichnet die kleine Sammlung von 25 chinesischen Titeln der Bibliothek. Als einzelnes Blatt war er Müllers 1685 erschienenen Abhandlung über die Frage der Sonnenfinsternis beim Tode Christi angehängt (Exemplar der UFB Erfurt/Gotha). Der „Andere Theil“ dieses Katalogs erschien 1683, enthielt zwar nur 5 Titel, dafür aber ein ausführliches Inhaltsverzeichnis des chinesischen Geschichtswerks Zizhi tongjian 資治通鋻.
Weitere historische Kataloge stammen von Klaproth und Schott, die wiederum auch nur eine Auswahl des tatsächlichen Bestandes verzeichneten, Klaproth zudem ohne Signaturen.
Zeitlich noch nach dem Schott’schen Katalog datiert der älteste handschriftliche Bandkatalog der Ostasienabteilung. Er wurde 1847 begonnen, bis ca. 1913 geführt und verzeichnet sämtliche Libri sinici Signaturen (Libri sin.1 bis 1603). Hieran schliessen sich die Signaturen Libri sin. N.S. (Neue Sammlung) an. Die Signatur Libri sin. N.S. 2049 wurde für einen Titel aus dem Akzessionsjahr 1939 vergeben.
In der DDR wurden die Libri sin. N.S. Signaturen fortgeführt, z.T. direkt anschließend (Libri sin. N.S. 2050 bis 2417), z.T. neu bei 10.000 ansetzend (Libri sin. 10.001 bis 12.639), wobei unter 12.500 bis 12639 laufende Zeitschriften verzeichnet sind. Mit Ausnahme der Zeitschriftensignaturen sind die Libri sin. und Libri sin. N.S. Signaturen für Nutzer im Alten Haus-1-Katalog nachgewiesen (s.o.).
In der BRD wurden die Libri sin. N.S. Signaturen anfangs bei Libri sin. N.S. 9000 fortgesetzt, nach nur 20 Nummern jedoch auf reine Nummernsignaturen umgestellt. Diese sind im Alphabethischen Titel- und Verfasserkatalog und sukzessive auch im OA-OPAC nachgewiesen. Für Altbestandssegemente, die bislang noch nicht katalogisiert worden sind, wie z.B. die Bibliothek Otto Franke, wird die Signatur Libri sin. N.S. im 9000er Bereich fortgeschrieben. Diese Titel sind nur im OA-OPAC nachgewiesen.
Die historischen gedruckten Kataloge, sowie die handschriftlichen Bandkataloge des Altbestands der Ostasienabteilung sind digitalisiert und unten verlinkt.
Diese Liste wird noch um zwei weitere historische Bandkataloge bzw. Bibliotheksnachweise des chinesischen und mandschurischen Bestands ergänzt. Zum Einen das „Verzeichniss chinesischer Manuskripte und Druckwerke aus der Bibliothek des Dr. Friedrich Hirth“, die 1890 von der Preußischen Staatsbibliothek erworben wurde, zum Anderen der Katalog der „Pekinger Sammlung“ von 1911. Die in diesen Bandkatalogen verzeichneten Titel sind jedoch nur noch z.T. in Berlin erhalten.
Teile der Libri sin., der Libri sin. N.S., der Hirth’schen Bibliothek sowie der „Pekinger Sammlung“ befinden sich heute in der Biblioteka Jagiellońska in Krakau, Polen. Die historischen, ostasiatischen Bestände in Berlin und in Krakau wurden weitgehend in den Projekten SSG 6,25 digital und Berlin-Krakau digitalisiert. Weitere Titel können zur Digitalisierung als CrossAsia DoD vorgeschlagen werden.
Bibliographie handschriftlicher und gedruckter Kataloge
Liste der Libri sinensis aus dem Verzeichnis der Orientalischen Handschriften des Catalogus Manuscriptorum Bibliothecae Electoralis Brandenburgensis Coloniensis anno 1668 von Johann Raue, dem ersten Bibliothekar der „Churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree“. Die Liste wurde später eingefügt und entspricht Müllers „Einblattkalalog“ von 1685.
Codices manuscripti et Libri Sinici = Alte Sammlung (1847-1913; enthält die Signaturen Libri sin. 1 bis Libri sin. 1603; nur Titel mit einem roten Haken sind in Berlin vorhanden; in der linken Kolumne wurden Verweise auf Einträge in den Katalogen Klaproth (K) und Schott (Sch) notiert).
Hülle, Hermann: Katalog der Pekinger Sammlung (angefertigt 1911)
Hülle, Hermann: Libri sinici. Neue Sammlung (begonnen 1913) / [geführt von Hermann Hülle] (1913 bis ca. 1933; enthält die Signaturen Libri sin. N.S. 1 bis Libri sin. N.S. 1650; Titel mit rotem Haken sind in Berlin vorhanden, solche mit „K“ in Krakau, Biblioteka Jagiellońska, der Verbleib von Titeln ohne Vermerk ist ungeklärt).
Fuchs, Walter: Chinesische und Mandjurische Handschriften und seltene Drucke. Nebst einer Standortliste der sonstigen Mandjurica. Reihe: VOHD, Bd. 12,1. Wiesbaden 1966. (enth. u.a. Bestand der Staatsbibliothek Berlin).
Recherchehinweise für Titel in den Sprachen der Länder/Regionen:
Für chinesische Titel wird empfohlen, in Originalschreibung mit Kurzzeichen zu suchen, alternativ ggf. bei Titeln ab Erwerbungsjahr 2015 sowie bei Rara auch in Langzeichen. Als Lateinumschrift wird Hanyu-Pinyin verwendet; bitte suchen Sie Silbe für Silbe.
Die Retrokonversion des Zettelkatalogs ist weitgehend abgeschlossen und japanische Titel sind somit in Originalschrift im elektronischen Katalog (OA-OPAC) nachgewiesen. Bitte recherchieren Sie in dem in Japan üblichen Schriftsystem mit kanji und kana (kanji kana majiribun). Eine Suche in Lateinumschrift (rōmaji) oder katakana deckt nicht alle Datensätze ab. Im Fall von Sammelwerken (z.B. ○○資料集, ○○全集, ○○選集) sind – wenn auch nicht in Vollständigkeit – auch die enthaltenen Einzeltitel erfasst. Der Altbestand an vormodernen Werken ist ebenfalls zu 95% online recherchierbar. An der Bearbeitung einiger Nachlässe und Schenkungen wird noch gearbeitet. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Ostasienabteilung.
Zusätzlich ist die Mehrzahl der japanischen Titel auch über die Datenbank Cinii Books (https://ci.nii.ac.jp/books/) des National Institute for Informatics (NII, Tōkyō) recherchierbar. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist dort unter ihrer japanischen Bezeichnung ベルリン国立図書館 verzeichnet. Mit Hilfe einer Identnummer, der so genannten Library ID/図書館 ID, ist eine gezielte Einschränkung der Suche auf den Bestand einer einzelnen Bibliothek möglich. Diese lautet im Fall der Staatsbibliothek zu Berlin: fa02157x.
Die zentralasiatische Sammlung enthält Medien in mongolischer, tibetischer, uigurischer, kirgisischer und kasachischer Sprache.
Ein großer Teil der Sammlung (mehr als 21.500 Titel) besteht aus Titeln in mongolischer Sprache. Es handelt sich dabei zumeist um Titel, die nach dem 2. Weltkrieg sowohl in der Mongolei als auch in China (Innere Mongolei) veröffentlicht wurden. Es liegen Titel in kyrillischer und mongolischer Schrift vor. Die Transliteration der mongolischen Schrift folgt der Balk-Janhunen-Romanisierung.
Mehr als 17.800 Titel sind in tibetischer Sprache nachgewiesen. Dabei handelt es sich um Veröffentlichungen sowohl aus China als auch aus tibetischen Exilgebieten in Indien und Nepal.
In uigurischer Sprache sind bislang mehr als 5.200 Titel im Katalog nachgewiesen, solche in kyrillischer Schrift werden in Kürze ergänzt. Die Anzahl der kasachischen Titel beträgt mehr als 690. Darüber hinaus werden kirgisische Titel ebenfalls in Kürze ergänzt. Die Titel in diesen drei Sprachen stammen größtenteils aus Xinjiang und liegen in arabischen Schrift vor.
Bitte beachten Sie: Für Titel aus Nepal und Bhutan sowie zentralasiatische Titel in Turksprachen, die in kyrillischer Schrift vorliegen, wenden Sie sich bitte an die Orientabteilung (Fachgebiet Altorientalistik, Indologie, Orientalistik Allgemeines, Südasien, sowie Iranistik, Turkologie, Mittelasien).
Die Titel sind nachgewiesen im Ostasien-OPAC sowie im StaBiKat.
Transliteration / Romanisierung
Für koreanische Titel wird empfohlen, in koreanischer Originalschrift (koreanische oder/und chinesische Schrift) zu suchen. Als Umschrift wird für ältere Einträge bis 2013 McCune-Reischauer ("Chosŏn") und ab 2013 in Einzelsilben geschriebene Revised Romanization verwendet ("Jo seon"). Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Ostasienabteilung.
Seit 2015 können südostasiatische Titel in Originalsprache und –schrift gesucht werden. Ältere Bestände sind ausschließlich in verschiedenen Umschriftsystemen katalogisiert. Sollten Sie Probleme haben, einen Titel zu finden, können Sie sich jederzeit an die Ostasienabteilung wenden.