Für Forschung und Kultur

Die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz ist eine der bedeutendsten Bibliotheken weltweit. Sie ist ein Zentrum der nationalen und internationalen Literaturversorgung. Knapp 12 Millionen Bände umfasst allein ihr seit dem Jahr 1661 gewachsener Druckschriftenbestand, hinzu kommen über 2,2 Millionen weitere Druckwerke und andere oft unikale Materialien in den Sondersammlungen - darunter abendländische und orientalische Handschriften, Musikautographe, Autographe, Nachlässe, Karten, historische Zeitungen - sodann über 12,5 Millionen Fotos, Dias und anderes fotographisches Material sowie über 5,4 Millionen AV-Materialien, Mikroformen und sonstiges Material - insgesamt umfasst der Bestand über 32 Millionen Einheiten. Hinzu kommt eine ständig wachsende Zahl an Datenbanken und anderen elektronischen Ressourcen. Die Qualität ihrer Sammlungen und ihre vielfältigen Dienstleistungen prägen weltweit das besondere Ansehen der Bibliothek.

Die historischen Sammlungen der Bibliothek umfassen alle Fachgebiete und werden fortlaufend ergänzt. Für die modernen Sammlungen mit Schwerpunkten bei den Geistes- und Sozialwissenschaften wird wissenschaftlich relevante Literatur in inhaltlich tiefer Staffelung beschafft. Neben dem kontinuierlichen Erwerben und Bewahren von Literatur aus allen Zeiten, allen Ländern, allen Sprachen sowie in jeder Form ist deren Erschließung und Nutzbarmachung zentrale Aufgabe der Bibliothek.

Die weit gefächerten Qualifikationen der Beschäftigten sowie der Betrieb, die Pflege, der weitere Ausbau und die Modernisierung der Gebäude und Standorte mit den Magazinen, Lesesälen und Büros sichern die Erfüllung der nationalen und internationalen Aufgaben der Bibliothek.

Die Dienstleistungen der Bibliothek sind darauf ausgerichtet, Benutzerinnen und Benutzer bei ihren Recherchen in den Beständen der Staatsbibliothek, in Datenbanken und weltweit verfügbaren Informationsquellen zu unterstützen und diese für ihre Forschungszwecke nutzbringend auszuwerten.

Als Magazinbibliothek bewahrt die Staatsbibliothek den größten Teil ihrer Bestände in geschlossenen Bereichen auf, daher wird großer Wert darauf gelegt, dass der in seiner Zusammensetzung einzigartige Literaturbestand jederzeit umfassend recherchierbar und rasch verfügbar ist. Die Erschließung der Bestände und ihr elektronischer Nachweis sowie ein effizienter Benutzungsbetrieb garantieren dies.

Als Archivbibliothek mit dem Auftrag, nationales und Weltkulturerbe zu sammeln und dauerhaft zu bewahren, legen die Staatsbibliothek und ihre Unterhaltsträger größten Wert auf den Schutz und die Erhaltung der Bestände. Mit modernen Tresoranlagen und entsprechender Sicherheitstechnik werden ausgewählte Bestände unter konservatorisch besten Bedingungen aufbewahrt. In technisch hervorragend ausgestatteten Werkstätten sorgen die Experten für Bucherhalt und Restaurierung für die Bewahrung des Kulturguts.

Eine Bibliothek mit zwei Standorten

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat ihren Sitz in zwei bedeutenden, denkmalgeschützten Gebäuden im Zentrum der deutschen Hauptstadt: Am Boulevard Unter den Linden und am Kulturforum/Potsdamer Straße. Die Verteilung der Bibliothek auf diese zwei Standorte bringt es mit sich, dass die Unterbringung der Bestände sowie die jeweils angebotenen Dienstleistungen wohl durchdacht aufeinander bezogen sein müssen. Unser Ziel ist, dass sich - trotz dieser räumlichen Teilung der Institution - unsere Nutzenden auf einen kompakten und modernen Service verlassen können. Dazu wurden die beiden Standorte profiliert:

Historische Forschungsbibliothek Unter den Linden

Das Haus Unter den Linden ist die historische Forschungsbibliothek. In den Magazinen wird der einzigartige Altbestand mit Erscheinungsjahr bis 1945 aufbewahrt und retrospektiv ergänzt. Im Allgemeinen Lesesaal sowie im Informationszentrum aufgestellter Freihandbestand widmet sich der Literatur sämtlicher Epochen der Vormoderne, deren Abschluss die Jahrhundertwende 19./20. Jh. markierte. Seit dem Jahr 2020 sind die materialbezogenen Sonderabteilungen für Handschriften, Historische Drucke, Musik, Karten, Kinder- und Jugendbücher sowie Zeitungen hier konzentriert.

 

Forschungsbibliothek der Moderne Potsdamer Straße

Das Haus Potsdamer Straße 33 ist die Forschungsbibliothek der Moderne. Während in den Magazinen der moderne Bestand mit Erscheinungsjahr ab 1946 weiter ausgebaut wird, setzt der Allgemeine Lesesaal thematisch genau dort an, wo die Zuständigkeit des Allgemeinen Lesesaals Unter den Linden endet, er präsentiert Literatur mit Bezug auf die Moderne bis zur Gegenwart; ein universaler Referenzbestand zu allen Epochen ergänzt diese Freihandliteratur. Außerdem sind hier die regionalspezifischen Sonderabteilungen für Literatur und andere Materialien aus Osteuropa, Ostasien und dem Orient angesiedelt.

 

Bauen für Forschung und Kultur

Um diese Ziele zu erreichen, fanden von Mitte der 90er Jahre bis zum Jahr 2019 umfangreiche Baumaßnahmen am Haus Unter den Linden statt, außerdem erhielt die Bibliothek ein Speichermagazin in Friedrichshagen.

Nationale und internationale Aufgaben

Die Staatsbibliothek zu Berlin

Folgen des Krieges und der Teilung Deutschlands überwunden

Wie kaum eine andere Bibliothek in Deutschland war die Staatsbibliothek von den Folgen des Zweiten Weltkrieges und der Teilung Deutschlands betroffen.
Noch heute befindet sich ein Teil der im Krieg ausgelagerten Bestände in Bibliotheken Osteuropas.
Die im geteilten Deutschland über vierzig Jahre institutionell und räumlich getrennten zwei Standorte der Staatsbibliothek - im Ostteil Berlins das Stammhaus Unter den Linden, im Westteil das 1978 eröffnete Haus Potsdamer Straße - wurden im Januar 1992 unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zusammengeführt. Danach standen über viele Jahre die Zusammenführung des Personals und der Dienstleistungen an den beiden Standorten im Vordergrund, zugleich setzten umfangreiche baulichen Maßnahmen ein.