Nach Frankreich hinein 1814–1815. - Herausgegeben von Wilhelm Kotzde. Mit Bildern von Angelo Jank. - Mainz: Scholz, 1912. – 8 Bl., überwiegend Illustrationen. - (Vaterländische Bilderbücher; 3). Signatur: B III b, 561 (Staatsbibliothek zu Berlin, Kinder- und Jugendbuchabteilung) // Der Lehrer, Schriftsteller und Publizist Wilhelm Kotzde (eigentlich Wilhelm Kottenrodt, 1878–1948) war Herausgeber mehrerer im Scholz-Verlag publizierter patriotischer Jugendbuchreihen. Ab 1912 erschien dort auch die Reihe „Vaterländische Bilderbücher“, in der Titel über die Befreiungskriege, den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 sowie Bildbiografien über den Großen Kurfürsten, Friedrich II., Bismarck u.a. Persönlichkeiten der deutschen Geschichte veröffentlicht wurden. Der Text, der den Kampf gegen die napoleonischen Truppen unter Feldmarschall Blücher ab Dezember 1813 bis zum Sieg bei Waterloo (hier nach Blücher als „Belle-Alliance“ bezeichnet) schildert, wurde mit schwungvollen, ausdrucksstarken Illustrationen des Malers und Grafikers Angelo Jank ausgestattet. (C. P.)
Adolf Holst: Soldatenleben im Frieden und Krieg / Zeichnungen von Franz Müller-Münster. Verse von Adolf Holst. - Mainz: Scholz, 1916. – 13 Bl. - (Scholz' Künstler-Bilderbücher; 149). Signatur: 53 BA 500029 (Staatsbibliothek zu Berlin, Kinder- und Jugendbuchabteilung) // Das in Leporelloform gestaltete Kriegsbilderbuch besticht durch beidseitige, farbige Illustrationen, die Soldaten beim Exerzieren, im Manöver und, auf der Rückseite des Leporellos, als vollständigen Militärtross zeigen. Untermalt werden die Abbildungen durch eingängige Verse, die den Bildinhalt erläutern und dafür sorgen, dass das Militärvokabular schon früh Eingang in den kindlichen Wortschatz findet. (R. G.)
Hedwig Gräfin Pötting: Martha's Tagebuch : Nach dem Roman "Die Waffen nieder!" von Bertha von Suttner ; Für die reifere Jugend bearbeitet / Illustrationen von Adrienne Gräfin Pötting. - Dresden [u.a.]: Pierson, 1897. – 192 S., Illustrationen. Signatur: B X, 203 (Staatsbibliothek zu Berlin, Kinder- und Jugendbuchabteilung) // Acht Jahre nach der Erstveröffentlichung von Bertha von Suttners (1843–1914) pazifistischem Roman „Die Waffen nieder!“ erschien diese Bearbeitung für die Jugend. Im Vorwort zitiert die Bearbeiterin Hedwig Gräfin Pötting einen Aufruf der Hamburger Friedensgesellschaft an die Lehrer Deutschlands, in dem es heißt, dass es die „‘heilige Pflicht‘“ der Eltern und Lehrer sei, „‘die Kinder nicht mehr zum Völkerhaß, sondern zur Menschenliebe zu erziehen, sie nicht mehr ausschließlich an die Bewunderung der Kriegshelden, sondern an die Verehrung der Kulturhelden zu gewöhnen‘“. Überzeugend wird die Wandlung der Protagonistin, einer österreichischen Generalstochter, von einer glühenden Patriotin und Bewunderin des Militärs zur aktiven Pazifistin beschrieben. Am Ende des Buchs wird die Hoffnung ausgesprochen, dass der Pazifismus eine breite Anhängerschaft gewinnt: „Und heute, nach fast zwanzig Jahren – giebt es schon Viele, welche die Menschheit aus dem Schlafe der Barbarei erwecken wollen und thatkräftig sich zusammenschaaren, um die w e i ß e F a h n e des Friedens aufzupflanzen. Ihr Schlachtruf ist: ‚Krieg dem Kriege,‘ ihre (sic!) Losungswort: „Die Waffen nieder!‘“ (S. 189) (C. P.)
Heinrich Quilisch: Zur Erinnerung an die schwere Zeit der Kriegsnot 1914–19. Ihren Kindern gewidmet von der Volksschule 2 zu Freienwalde a. Oder. - Freienwalde: Hesse, 1919. – 13 S., 12 Bl., überwiegend Illustrationen. Signatur: 53 MA 505323 / Online-Ausgabe im StabiKat vorhanden (Staatsbibliothek zu Berlin, Kinder- und Jugendbuchabteilung) // Am Beispiel einer Schule im Oderland werden die Auswirkungen des Krieges auf das zivile Leben deutlich. Das Buch soll die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Freienwalde an die Entbehrungen der Kriegszeit und die von ihnen erbrachten Leistungen zur Unterstützung des Vaterlands erinnern. 40 ehemalige Schüler sind im Krieg gefallen, das Kollegium wurde durch die Rekrutierung von Lehrern deutlich reduziert, der Unterricht musste aus Mangel an Lehrpersonal verkürzt werden. Hinzu kamen Unterrichtsausfälle wegen Beurlaubungen von Kindern zur Feldarbeit, zum gemeinschaftlichen Sammeln von Laub, Wildfrüchten, Heilkräutern etc. sowie während einer Grippeepidemie und aus Mangel an Brennstoffen. Der kurze einführende Text wird durch zahlreiche dokumentarische Fotos ergänzt. (C. P.)