Musik

Mendelssohn-Gesellschaft e. V.

Die Mendelssohn-Gesellschaft wurde im Herbst 1967 von Dr. Cécile Lowenthal-Hensel, einer Urenkelin von Wilhelm Hensel und seiner Ehefrau Fanny, geb. Mendelssohn Bartholdy, in Berlin gegründet. Sie hat derzeit rund 500 Mitglieder, darunter zahlreiche Nachkommen von Moses Mendelssohn.

Aufgabe der Mendelssohn-Gesellschaft ist die Pflege des Andenkens der Familie Mendelssohn, deren Angehörige in vielfältiger Weise das kulturelle und wirtschaftliche Leben in Berlin und Deutschland des 18. bis 20. Jahrhunderts mitbestimmten. Neben dem Stammvater der Familie, dem Philosophen und Aufklärer Moses Mendelssohn, sowie den Komponisten-Geschwistern Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel zählen hierzu auch Moses‘ Söhne Joseph und Abraham, die das bis 1938 bestehende Bankhaus Mendelssohn & Co. begründeten, seine Tochter Dorothea, die Mutter der Nazarener-Maler Johannes und Philipp Veit, in zweiter Ehe mit Friedrich Schlegel verheiratet, und sein jüngster Sohn Nathan. Auch die nachfolgenden Generationen brachten zahlreiche Bankiers, Künstler und Gelehrte hervor, darunter die Bankiers Ernst von Mendelssohn-Bartholdy und Franz von Mendelssohn, den Historiker Karl Mendelssohn Bartholdy, den Völkerrechtler Albrecht Mendelssohn Bartholdy sowie den Darmstädter „Kirchenmusikmeister“ Arnold Ludwig Mendelssohn. Durch Heirat sind mit den Mendelssohns u.a. der Porträt- und Historienmaler Wilhelm Hensel, der Mathematiker Gustav Peter Lejeune Dirichlet, der Pianist Edwin Fischer und der Dichter Werner Bergengruen verbunden.

Zur Erinnerung an diese einzigartige Familie betreibt die Mendelssohn-Gesellschaft den Ausstellungsraum „Mendelssohn-Remise“ in der Jägerstraße 51, dem historischen Stammhaus des Bankhauses, in dem zahlreiche Veranstaltungen zur Familie Mendelssohn und darüber hinaus zur deutsch-jüdischen Kulturgeschichte stattfinden. Außerdem unterstützt die Mendelssohn-Gesellschaft die wissenschaftliche Forschung durch die Herausgabe und Finanzierung der Mendelssohn Studien – Beiträge zur neueren deutschen Kulturgeschichte, die seit 1972 erscheinen (Inhaltsverzeichnisse).

Daneben sammelt die Gesellschaft Erinnerungsstücke, Manuskripte, Briefe, Kunstwerke und sonstige Dokumente aus dem Umkreis der Familie Mendelssohn, die entweder als Ausstellungsstücke gezeigt werden oder als Depositum in das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin gelangen und dort Wissenschaftlern und allen Interessenten zur Auswertung zur Verfügung stehen. Der Großteil dieses Depositums der Mendelssohn-Gesellschaft ist zusammen mit anderen Beständen des Mendelssohn-Archivs in den Katalogdatenbanken der Staatsbibliothek und hier insbesondere in der Datenbank für Nachlässe und Autographe Kalliope nachgewiesen; daneben existiert auch ein gedrucktes Verzeichnis (Ingeborg Stolzenberg: Das Depositum der Mendelssohn-Gesellschaft e.V. im Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin, in: Hans-Günter Klein: Das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin. Bestandsübersicht, Berlin 2003, S. 93-119).

Für weitere Informationen über die Mendelssohn-Gesellschaft und das aktuelle Veranstaltungsprogramm der „Mendelssohn-Remise“ sei auf die Homepage der Gesellschaft verwiesen.

Die Familie Mendelssohn