Nach den das gesamte Land betreffenden formalen Kategorien (Bibliographien, Sammlungen, Biographien etc.) sowie geschichtlichen, genealogischen und landeskundlichen Systemstellen folgt eine regionale Untergliederung in Landesteile (Fürstentümer/Provinzen/Départements etc). Ein Ortsalphabet bildet den Abschluss der einzelnen Landesteile.

Die Länderkataloge enthalten außer den Schriften zur politischen Geschichte, Genealogie und Heraldik auch landeskundliche Literatur (Geographie, Wirtschafts-, Kirchen-, Sozial-, Verwaltungs- und Militärgeschichte). Die Geschichte des Bildungswesens, der Medizin, der Landwirtschaft sowie der Naturwissenschaften und Technik mit regionalem Bezug jedoch sind i.d.R. dem jeweiligen Fachkatalog zugeordnet. Ebenso findet man regionale Literatur aus dem Fachkatalog Rechtswissenschaft dort unter „Fremde Rechte“ und „Französisches Recht“. Regionale Literatur aus dem Fachkatalog Kunst ist unter „Museen einzelner Länder · Kunstwerke einzelner Länder“ verzeichnet.

Im Alten Realkatalog spiegelt sich die geopolitische Situation wider, wie sie zu seiner Entstehungszeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts bestand. Der Zerfall wie auch die Neugründung von Staaten konnten im Alten Realkatalog, einem Bandkatalog, im allgemeinen nicht nachvollzogen werden.

Eine Ausnahme bildet der Katalogteil > Elsaß-Lothringen. Dieser ist im Länderalphabet auch in der Online-Variante der Historischen Systematik genau wie im traditionellen Bandkatalog weder Frankreich noch Deutschland zugeordnet:

Die Erstellung des Realkatalogs begann 1842, die Arbeit am Teil Frankreich war 1870 bereits abgeschlossen und Elsass-Lothringen war gemäß seiner damaligen Zugehörigkeit zu Frankreich an der Sachstelle Einzelne Regionen · Einzelne Départements Frankreichs verzeichnet. Als im Ergebnis des Deutsch-Französischen Krieges 1871/72 das Elsass und große Teile Lothringens dem neu gegründeten deutschen Kaiserreich angegliedert wurden, scheinen der Patriotismus und die Eroberungsfreude der Bibliothekare der Königlichen Bibliothek in bibliothekarische Unvernunft umgeschlagen zu sein. Sie machten sich daran, die Eroberung der einstmals französischen Gebiete auch im Alten Realkatalog nachzuvollziehen, bei einem Bandkatalog wegen seiner starren Form ein recht zweifelhaftes Unterfangen. Um die Region in die Bände zur deutschen Geschichte zu integrieren, wäre ein unerhörter Aufwand erforderlich gewesen, da man u.a. alle Bücher hätte umsignieren müssen,  - den wenigstens scheute man. Doch war die allgemeine Siegesstimmung offenbar durchaus mit Eifer gepaart, und so nahm man die beiden Bände zu Elsass-Lothringen aus ihrer ordentlichen Katalogreihenfolge innerhalb > Frankreich heraus und schrieb für diese ein neues alphabetisches Register, das zwei Foliobände umfasste. Freilich mussten auch die zehn alphabetischen Registerbände zur französischen Geschichte, nun unter Auslassung der elsässisch-lothringischen Titel, neu geschrieben werden. Viel Arbeit, aber wenigstens gehörte Elsass-Lothringen nun gut sichtbar im Katalogregal nicht mehr zu Frankreich.

Als am Ende des Ersten Weltkrieges im Versailler Vertrag die Rückgabe der elsässisch-lothringischen Gebiete an Frankreich festgelegt wurde, vollzog man diese im Alten Realkatalog allerdings – sei es aus Mangel an Arbeitskräften oder mangelnder Nachkriegsfreude – nicht nach. Die „bibliothekarische Eroberung“ wurde also nach 1918 nicht wieder rückgängig gemacht, und bei der Umsetzung des traditionellen Bandkatalogs in die Online-Version am Anfang des 21. Jahrhunderts wurde beschlossen, die Katalogsituation so wiederzugeben wie vorgefunden, obgleich es technisch ein Leichtes gewesen wäre, Frankreich online wieder zu komplettieren.