Kunst

Ein Katalogteil des Alten Realkataloges (ARK)
 

Der Katalogteil Kunst beinhaltet nach dem Verständnis des ARK lediglich die so genannte bildende Kunst, wobei die Architektur bereits einen eigenen Katalogteil hat. Die darstellende bzw. ausübende Kunst, also alles, was Theater- und Filmwesen betrifft, ist anderen Katalogteilen zugeordnet: Theater wird zusammen mit der dramatischen Literatur im Katalogteil > Sprachen · Literaturen bei den jeweiligen Philologien unter der Systemstelle > … / Drama · Theater behandelt. Der Film ist ebenfalls dort, zum Teil aber auch im  > Neuen Katalog Technik zu finden.

In allen Bereichen mit regionaler Gliederung verläuft die Abfolge der Länder, beginnend mit Europa, prinzipiell von West nach Ost: von Portugal bis zu den Balkanländern, darauf folgen Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die Zuordnung der Länder, Regionen, Provinzen und Orte richtet sich nach den politischen Gegebenheiten zur Entstehungszeit des ARK Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts.
Abfolge der Länder: Länderschlüssel

Die für die Sachgruppen im Katalogteil Kunst verwendeten Begriffe sind heute teilweise veraltet bzw. nicht mehr gebräuchlich oder haben inzwischen eine andere Bedeutung. So verstand man zur Entstehungszeit des ARK in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts z.B. unter "Abbildungen von Kunstwerken" Tafelwerke oder Bildbände unterschiedlichster Art und Herstellungsverfahren. Dem Terminus "Fortschaffung von Kunstwerken" stehen heute die Äquivalente "Kunstraub" oder "Beutekunst" gegenüber.

Die historische Bestandsgruppe Kunst umfasst die Katalogteile Kunst, Archäologie (worunter im ARK ausschließlich die klassische Archäologie verstanden wurde) und Architektur. Der enge Zusammenhang zeigt sich auch darin, dass bei > Biographien nicht nur Maler, Graphiker und Bildhauer, sondern auch Architekten berücksichtigt sind. Der Teil > Einzelne Künstler ist mit 14 Katalogbänden der umfangreichste innerhalb der Bestandsgruppe Kunst. Er verzeichnet Biographien, Werkverzeichnisse, Bildbände, Ausstellungskataloge und illustrierte Bücher von über 5000 Künstlern. Die Bestandsdichte ist ansonsten sehr unterschiedlich. Während bei den Sachgruppen Proportionslehre und Perspektive, Theorie der Malerei, Künstleranatomie und Emblematik beachtliche Bestände aus dem 16. bis 18. Jahrhundert existieren, ist im 19. und 20. Jahrhundert die Literatur zu Museen, Galerien, Privatsammlungen und deren Bestands- und Ausstellungskatalogen besonders umfangreich. Auffallend stark ist der Bestand an in- und ausländischen Inventaren, wie den vielbändigen Werken zu Bau- und Kunstdenkmälern der einzelnen Länder. Der Bestand an kunstgewerblicher Literatur ist hingegen relativ dünn und überschneidet sich zudem mit dem Fachgebiet Technik. Künstlerische Drucke und Veröffentlichungen mit Originalgraphiken werden in der Sondersammlung Künstlerische Drucke aufbewahrt, die, wie auch rarifizierte Werke des historischen Kunstbestandes, nur über den Rara-Lesesaal der Abteilung Historische Drucke zu benutzen sind.   
 

Bestandsverluste durch den Zweiten Weltkrieg

Die Verluste durch Kriegseinwirkungen sind beim Katalogteil Kunst minimal, da die betreffenden Bestände zum größten Teil nach Arnsburg in Oberhessen ausgelagert wurden und den Krieg dort unbeschadet überstanden.