Orientalische Sprachen

Ein Katalogteil des Alten Realkataloges (ARK)
 

"Orientalische Sprachen" im Verständnis des ARK ist die Gesamtheit der in Asien und Afrika indigenen oder von dort stammenden gesprochenen und geschriebenen Sprachen. Der Begriff versteht sich einschließlich der in diesen Sprachen verfassten Literatur und deren Übersetzungen. Die Zuordnung der Sprachen zu Sprachgruppen bzw. -familien erfolgt im ARK nach dem Erkenntnisstand des 19. Jahrhunderts, jedoch wurden bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere behutsame Verbesserungen vorgenommen, wobei zu bemerken ist, dass die Linguistik asiatischer und afrikanischer Sprachen in einzelnen Fragen bis heute in Bewegung ist.

Mehrere Katalogteile erstrecken sich über zwei parallele Signaturkontingente (niedrige und höhere), weil bei Anlage des ARK die später erheblich größere Anzahl der einschlägigen Titel nicht absehbar war.
Zu beachten ist, dass Werke in den Originalsprachen vollständig nur in den alphabetischen Katalogen bzw. Sonderkatalogen der Orientabteilung bzw. der Ostasienabteilung verzeichnet sind.

> Allgemeine Orientalistik
Unter dem Begriff "Orientalistik" wird hier im klassischen Wissenschaftsverständnis des 19. Jahrhunderts primär die Sprach- und Literaturwissenschaft verstanden. Neben allgemeinen Werken sind in diesem Katalogteil solche zur Wissenschaftsgeschichte, einschließlich Gelehrtenbiographien u. Ä., zu finden.

> Semitische Sprachen insgesamt · Keilschriftsprachen
Hier untergeordnet sind Systemstellen zu größeren bzw. übergreifenden Sprachgruppen: > Semitische Sprachen insgesamt sowie > Keilschriftsprachen, wo in Keilschrifttexten überlieferte Sprachen unabhängig von deren linguistischer Zugehörigkeit berücksichtigt sind, so auch das Altpersische.

> Aramäisch
Dieser Abschnitt umfasst Altaramäisch sowie ägyptisches, jüdisches und christliches Aramäisch, Palmyrenisch, Nabatäisch, Samaritanisch, Mandäisch und Syrisch.

> Arabisch · Islamwissenschaft
Nach einem Abschnitt mit Titeln zur arabischen Sprache bzw. Sprachwissenschaft folgen Werke der Dichtung in Poesie und Prosa. Den größten Raum nimmt jedoch die Systemstelle > Islamwissenschaft ein, an der Originalquellen und Sekundärliteratur der Islamistik zu finden sind: Koran, Hadith, Dogmatik, Ethik, Mystik, Asketik, Gebete, Fiqh und Schari'a, islamische Philosophie sowie Sektenwesen. Auch die islamisch-religiöse Prosaliteratur in persischer Sprache ist hier zugeordnet.

> Persisch
In diesem Teilkatalog sind im wesentlichen Werke zur modernen persischen Sprache und Literatur sowie die Dichtung in Poesie und Prosa verzeichnet. Die älteren Sprachen sowie iranische Dialekte einschließlich deren Dichtung siehe > Iranische Sprachen.

> Iranische Sprachen
Der Anfang dieses Katalogteils enthält Systemstellen für Avestisch, Pehlewi, Sogdisch, Parthisch, Chorezmisch und Sakisch. Es folgen > Neuiranische Dialekte, worunter auch iranische Sprachen wie Tadschikisch und Kurdisch verstanden wurden, die heute als eigenständig gelten. Pushtu (Afghanistan) und Baluci (Pakistan) sind nicht hier, sondern bei den Süd- und Südostasiatischen Sprachen zu finden.

> Südasiatische Sprachen · Südostasiatische Sprachen
Zu Beginn dieses Teilkatalogs ist die Literatur zu und in den Sprachen Hindustani, Hindi, Urdu und Sanskrit verzeichnet. Es folgen die Werke über die indischen Religionen, einschließlich entsprechender philosophischer Schriften: Brahmanismus bzw. Hinduismus, Buddhismus und Jainismus. Der letzte Abschnitt umfasst die Titel zu und in weiteren süd- und südostasiatischen Sprachen, wobei entscheidendes Zugehörigkeitskriterium deren regionale Einordnung ist und kein Unterschied zwischen Dialekten und Sprachen gemacht wird. Die Abfolge nimmt keine Rücksicht auf geographische Verbreitung oder linguistische Verwandtschaft, sondern folgt der alphabetischen Ordnung, der jedoch in vielen Fällen die alten Bezeichnungen und alte Schreibweisen zugrunde liegen, z.B. Cingalesisch statt Singhalesisch, Cambodjanisch für Khmer, Annamitisch statt Vietnamesisch. Auch > Pushtu (Afghanistan) und > Baluci (Pakistan) sind hier zu finden.

> Chinesisch, > Japanisch, > Tungusisch, > Mandschu, > Mongolisch, > Tibetisch
Diese Teilkataloge verzeichnen jeweils Titel über die genannte Sprache und Literatur sowie Werke der Literatur in Übersetzungen. Originalwerke sind nicht hier, sondern nur in Spezialkatalogen der Ostasienabteilung verzeichnet. Koreanisch siehe bei > Turkotatarische Sprachen · Weitere asiatische Sprachen.

> Turkotatarische Sprachen · Weitere asiatische Sprachen
Entscheidendes Kriterium für die Zugehörigkeit einzelner Sprachen zu diesem Katalogteil ist deren regionale Einordnung. Da dies mit einer linguistischen Zuordnung nach dem heutigen Stand der Sprachwissenschaft nicht konform geht, ihr in manchen Fällen gar zuwiderläuft (z.B. Koreanisch), war die Erweiterung der Systemstellenbezeichnung "Turksprachen" um "Weitere asiatische Sprachen" geboten. Ebenso verhält es sich bei den Kaukasussprachen. Bei der Suche nach einzelnen Sprachen empfiehlt es sich daher, gegebenenfalls in mehreren Teilkatalogen zu recherchieren.
Am Beginn dieses Teilkataloges ist die Literatur zu und in sog. "Osmanisch-Türkisch" zu finden. Der zweite Abschnitt enthält Titel zu und in weiteren turkotatarischen bzw. asiatischen Sprachen, wobei kein Unterschied zwischen Dialekten und Sprachen gemacht wird. Die Abfolge nimmt keine Rücksicht auf geographische Verbreitung oder linguistische Verwandtschaft, sondern folgt der alphabetischen Ordnung, der jedoch in vielen Fällen die alten Bezeichnungen und alte Schreibweisen zugrunde liegen. Hier ist auch Koreanisch verzeichnet > Coreanisch · Koreanisch.

> Kaukasussprachen · Weitere asiatische Sprachen
Entscheidendes Kriterium für die Zugehörigkeit einzelner Sprachen zu diesem Katalogteil ist deren regionale Einordnung. Da dies mit einer linguistischen Zuordnung nach dem heutigen Stand der Sprachwissenschaft nicht konform geht, ihr in manchen Fällen gar zuwiderläuft (z.B. Armenisch, Kurdisch), war die Erweiterung der Systemstellenbezeichnung "Kaukasussprachen" um "Weitere asiatische Sprachen" geboten. Ebenso verhält es sich bei den Turksprachen. Bei der Suche nach einzelnen Sprachen empfiehlt es sich daher, gegebenenfalls in mehreren Teilkatalogen zu recherchieren.
Der Katalogteil beginnt mit Armenisch, gefolgt von Georgisch. Im Anschluss daran werden die übrigen Sprachen alphabetisch verzeichnet.

> Afrikanische Sprachen
Am Anfang dieses Teilkataloges werden Titel zu und in Koptisch (> Ägyptisch · Koptisch) sowie zu und in Amharisch (> Äthiopisch · Amharisch · Tigre · Geez) verzeichnet. Die altägyptischen Sprachen und literarischen Denkmäler sind im Länderkatalog > Ägypten zu finden. Die weiteren afrikanischen Sprachen werden unabhängig von ihrer linguistischen Verwandtschaft geographisch verstanden (z.B. Madagassi) und sind alphabetisch geordnet. Man beachte jedoch die älteren oder anderen Schreibweisen und Zuordnungen (z.B. Zulu unter "Kafir"), wobei Sprachpräfixe in der Regel entfallen (z.B. Suaheli statt Kisuaheli).

Allgemeine Literaturgeschichte Asiens:
> Allgemeines · Wissenschaftskunde · Literaturgeschichte / ... / Asien

Allgemeine Literaturgeschichte Afrikas:
> Allgemeines · Wissenschaftskunde · Literaturgeschichte / ... / Afrika

Althebräisch:
> Theologie / Exegese / Altes Testament / Hebräische Sprache

Bibelübersetzungen in asiatische Sprachen:
> Theologie / Exegese / Bibelübersetzungen · ... / Asien

Bibelübersetzungen in afrikanische Sprachen:
> Theologie / Exegese / Bibelübersetzungen · ... / Afrika

Orientalische Inschriften (einschließlich Keilschriften):
> Geschichte · ... / ... / Historische Hilfswissenschaften / Inschriften / ... / Orientalische Inschriften

Islam, im Wesentlichen historisch verstanden:
> Geschichte · ... / Einzelne Länder · Einzelne Erdteile / Asien / Vorderasien / Arabien / Islam
Aber siehe auch Islamische Theologie, einschließlich Koran, Hadit, Fiqh, Schari'a usw.:
> Sprachen · Literaturen / Orientalische Sprachen / Arabisch · Islamwissenschaft / Islamwissenschaft

Altägyptische Sprachen, Schriften und literarische Denkmäler, Papyri:
> Geschichte · ... / Einzelne Länder · Einzelne Erdteile / Afrika / ... / Ägypten / ... / Alte Geschichte / Altertumskunde · Altägyptisches Schriftwesen · Altägyptische Sprache

Papyrustexte:
siehe bei den entsprechenden Sprachen


Sonderkataloge

Thematisch in diesen Kontext gehören weitere Bestände der SBB, die in Spezialkatalogen der Orientabteilung und der Ostasienabteilung verzeichnet sind, welche nicht Teil des ARK sind und daher nicht in dieses Projekt einbezogenen wurden.

Gedruckte Werke in afrikanischen, west-, mittel-, nord-, süd- und südostasiatischen Originalsprachen sind zwar zum großen Teil im StaBiKat enthalten, vollständig erfasst sind sie jedoch nur in den alphabetischen Katalogen und Sonderkatalogen der Orientabteilung. Das gilt insbesondere für Titel, die bis Ende des 19. Jahrhunderts erschienen sind.

Eine Sonderstellung nehmen die Drucke in den Sprachen Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Mongolisch, Tibetisch und Uigurisch ein. Den größeren Teil dieser bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts erschienenen Titel verzeichnen die gedruckten Kataloge:

  • Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Katalog der Ostasienabteilung. Hrsg. von R. Krempien. Bd. 1-19. Osnabrück 1983-1986
  • Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Zeitschriftenkatalog der Ostasienabteilung. Bd. 1-4. Berlin 1978-1983

Diese und weitere Drucke in den genannten Sprachen sind auch zu ermitteln in den Online-Katalogen der Ostasienabteilung. Die Online-Kataloge sowie die gedruckten Kataloge der Ostasienabteilung enthalten jedoch ältere Titel nur in Auswahl. Vollständig sind die älteren Titel enthalten in den Spezialkatalogen für die Sondersammlungen Libri Sinici - Alte Sammlung (seit Gründung der Bibliothek bis 1913), Libri Sinici - Neue Sammlung (1913 1965), Libri Japonici, Libri Mongolici, Libri Tibetici sowie in den Katalogen weiterer ostasiatischer Sondersammlungen.
Nähere Auskünfte durch die Ostasienabteilung.

Da der Beginn des Buchdrucks in den asiatischen und afrikanischen Ländern erheblich später, teilweise erst im 19. Jahrhundert, liegt, kommt den orientalischen Handschriften als wissenschaftlichen und literarischen Quellen bis in die Gegenwart eine wesentlich größere Bedeutung zu als den abendländischen.
Die orientalischen Handschriften der Staatsbibliothek sind überwiegend in gedruckten Katalogen erschlossen, die in folgenden Reihen erschienen sind:

  • Die Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliothek zu Berlin (23 Bände, 1853 1914)
  • Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland (VOHD; bisher 111 Katalog- und 49 Supplement-Bände, erscheint seit 1961)

Weitere Auskünfte zu den Handschriften durch die Orientabteilung.

Bereits in der Hofbibliothek des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688), aus der die heutige Staatsbibliothek hervorging, befand sich Literatur in orientalischen Sprachen. Das ist den überseeischen Interessen des Herrschers geschuldet, der eine Ostindische Handelskompanie gegründet hatte und orientalistische Studien in seinem Lande nachdrücklich förderte. Während wir über den Gründungsbestand an orientalischen Handschriften hinlängliche Angaben besitzen, sind wir über die einschlägigen Druckschriften nur summarisch informiert.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Beginn des Buchdrucks in den asiatischen und afrikanischen Ländern erheblich später, teilweise erst im 19. Jahrhundert, liegt, kommt den orientalischen Handschriften als wissenschaftlichen und literarischen Quellen bis in die Gegenwart eine wesentlich größere Bedeutung zu als den abendländischen.

Bei Betrachtung der Sammlung "Orientalische Sprachen" (und Literaturen) ist jeweils zu unterscheiden zwischen den Werken über die Sprachen und jenen in diesen Sprachen. In der Regel sind mehr oder weniger umfangreiche, bis dahin unverständliche Texte bzw. Bruchstücke der Anlass, sich gegebenenfalls zunächst mit deren Entzifferung und sodann mit der Sprache zu beschäftigen. Nach Erreichung eines hinlänglichen Kenntnisstandes kann man sich den literarischen Quellen in diesen Sprachen widmen, deren Inhalt erst die Kultur jener Länder und Völker erschließt, über die man etwas erfahren will. (In diesem Zusammenhang mag darauf hingewiesen werden, dass selbst heute noch längst nicht für alle asiatischen und afrikanischen Sprachen Wörterbücher, Grammatiken oder gar Lehrbücher und Literaturgeschichten vorliegen.)

Zu Beginn der Sammlung gab es zweifellos auch Texte, die der Kuriosität wegen aufgenommen worden waren. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit orientalischen Sprachen begann in Europa im Rahmen der Theologie und der Studien zum Alten Testament, die ohne Hebräischkenntnisse nicht möglich sind. Von der Lingua sacra ausgehend, erstreckte sich das Interesse bald auch auf verwandte semitische Sprachen, und das gleichfalls semitische Arabisch wurde schon deshalb gepflegt, weil es aus christlicher Feder Beiträge zur Bibelexegese lieferte und zudem eine wichtige Vermittlerfunktion für viele Quellen der griechischen und römischen Antike ausübte.
Nach dem Beginn der Entzifferung der Keilschrift (1802) und der ägyptischen Hieroglyphen (1822) wandte sich die wissenschaftliche Aufmerksamkeit auch den altorientalischen Sprachen und Texten zu; gleichsam nebenbei stellte man Zusammenhänge mit dem Altpersischen fest. Mit der Begründung der indogermanischen Sprachwissenschaft (um 1818) wurde die Brücke zu den indischen Sprachen und Literaturen geschlagen, durch deren Studium man sich auch Vorteile für den seit dem 16. Jahrhundert betriebenen Handel versprach. Konkretere Nachrichten über Ostasien gab es in Europa spätestens seit dem 13. Jahrhundert, wobei sich fabulöse Vorstellungen mit ökonomischen und missionarischen Interessen mischten, was einige Gelehrte, übrigens auch in Berlin, bewog, sich mit der "schweren buchstabenreichen chinesischen Sprache" (A. MÜLLER) zu beschäftigen.

Was die Berührung mit dem Türkischen bzw. den Turksprachen betrifft, so war die Nachbarschaft zu dem seit dem 16. Jahrhundert bis auf den Balkan reichenden und als bedrohlich empfundenen Osmanischen Reich kein nachhaltiger Anlass, sich mit dessen Kultur und Sprache zu befassen. So liegen die eigentlichen Anfänge der Turkologie erst im 19. Jahrhundert; ihre Studien erstreckten sich aber alsbald bis nach Mittelasien.

Die afrikanischen Sprachen schließlich wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein lediglich als unvermeidliches Hilfsmittel in der Kolonialpolitik und Missionsarbeit betrachtet. Die Anerkennung autochthoner literarischer Leistungen der Afrikaner, wenn auch bis heute teilweise mündlich tradiert, hat sich erst in den vergangenen fünfzig Jahren allmählich durchgesetzt.
Die Entwicklung der Welt- und Sprachkenntnisse spiegelte sich seit der Gründung der Berliner Kurfürstlichen Bibliothek sowohl im übernommenen Buchbestand als auch in den Neuerwerbungen wider, wenn auch nicht in dem Maße wie in den wissenschaftlichen Einrichtungen und Bibliotheken der führenden europäischen Welt-, Handels- und Kolonialmächte. Die Erweiterung der Sammlung der Staatsbibliothek zu und in den orientalischen Sprachen folgte im Wesentlichen den Fortschritten der Orientalistik. Der Bestand erlaubte zu jeder Zeit einen umfassenden Überblick über die jeweilige Kenntnis der Sprachen und Literaturen der Völker Asiens und Afrikas.

Anfang der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts, d.h. vor Beginn der kriegsbedingten Evakuierung, belief sich die Sammlung auf schätzungsweise 28.000 im Alten Realkatalog verzeichnete Werke (genaue Bestandsangaben liegen nicht vor). Hinzugerechnet werden müssen noch rund 10.000 Bände, die nur von den Sonderkatalogen der Orientabteilung erfasst wurden.

Einschließlich der zwischen 1945 und 1955 erworbenen Neuerscheinungen kann von insgesamt 31.000 Titeln im Teil "Orientalische Sprachen" des Alten Realkatalogs ausgegangen werden, wobei nur etwa 3000 der rund 28.000 in dieser Zeit beschafften Bände im ARK verzeichnet wurden.
 

Bestandsverluste durch den Zweiten Weltkrieg

Während und in der Folge des Zweiten Weltkrieges erlitt die Sammlung über die asiatischen und afrikanischen Sprachen sowie der in diesen Sprachen verfassten Texte, mit Ausnahme der orientalischen Handschriften, erhebliche Verluste. Diese konnten auch durch die bis zum Abbruch des ARK (1955) unternommenen Bemühungen um die Wiederbeschaffung verlorener Werke auf dem Antiquariatsmarkt infolge mangelnder Angebote kaum ausgeglichen werden. Daher muss man von einem Verlust von rund 65 % ausgehen, was etwa 17.000 Werken entspricht, die zwar im Katalog verzeichnet, aber im Altbestand der Bibliothek heute nicht mehr greifbar sind. Ein Teil der verlorenen Titel, namentlich in ostasiatischen Sprachen, konnte später durch Neuausgaben ersetzt werden. Diese sind in den genannten Online- und Sonderkatalogen zu ermitteln.