Raumbenennungen
Alexandria (vormals Informationszentrum)
Die Bibliothek von Alexandria gilt als bedeutendste Bibliothek der Antike und war Zentrum hellenistischer Gelehrsamkeit. Das Schicksal dieser wohl mehrer hundertausend Schriftrollen aus Papyrus umfassenden Bibliothek ist heute unbekannt.
Atlantis (vormals Allgemeiner Lesesaal)
Platon beschrieb das mythische Inselreich Atlantis als politisches Lehrstück: Ein Idealstaat, der durch Erdbeben und Überschwemmungen unterging. Ob Atlantis, so es denn jemals existiert hat, über eine Bibliothek verfügte, werden wir wohl niemals wissen …
Berlin (vormals Zeitungslesesaal)
Der Zeitungslesesaal trägt den Namen der Zeitungsstadt Berlin. In den 1920er Jahren erschienen hier über 100 Tages- und Wochenzeitungen, viele davon im historischen Zeitungsviertel rund um die Kochstraße.
Jerusalem (vormals Gruppenarbeitsraum)
Die Israelische Nationalbibliothek in Jerusalem ist fast zeitgleich mit der Gründung des Staates Israel 1948 entstanden. Sie sammelt Literatur zum Judentum und bewahrt das Andenken an die NS-verfolgungsbedingt verstreute und vernichtete jüdische deutsche Kultur.
Karthago (vormals Kartenlesesaal)
Die Bibliothek der phönizischen See- und Handelsmacht Karthago wurde 146 v. Chr. zum Ende des Dritten Punischen Krieges mit der von Cato dem Älteren geforderten Zerstörung der Stadt vernichtet. Der Verlust lässt sich nur erahnen.
Oxford (vormals Johann-Sebastian-Bach-Raum)
An der Universität Oxford befindet sich mit der 1602 eröffneten Bodleian Library die nach der British Library zweitgrößte Bibliothek des Vereinigten Königreichs. Um die Bibliothek nutzen zu können, müssen Leser:innen schriftlich oder mündlich schwören, der Bibliothek nicht zu schaden und alle Regeln einzuhalten.
Sakya (vormals Claudio-Abbado-Saal)
Das buddhistische Kloster Sakya war im 13./14. Jahrhundert politisches Zentrum Tibets und liegt in 4.280 Metern Höhe. Bis heute beherbergt es die wertvollsten Dokumente des tibetischen schriftlichen Kulturguts.
Utopia (vormals Lesesaal für Kinder- und Jugendliteratur)
Thomas Morus beschrieb 1516 in seinem Werk über die Insel Utopia ein Ideal gesellschaftlichen Zusammenlebens. Bis heute steht Utopia für den idealisierten Wunschtraum einer friedvollen und gerechten Gesellschaftsordnung.
Venedig (vormals Rara-Lesesaal)
Die Lagunenstadt war und ist ein Zentrum des interkulturellen Austauschs. Hier wirkte der Buchdrucker Aldus Manutius, seinerzeit der bedeutendste Verleger griechischer Texte. Seine Bücher tragen das berühmte Signet mit Anker und Delphin. Mit der Biblioteca Nazionale Marciana, gegründet 1468, hat eine der größten Nationalbibliotheken Italiens ihren Sitz in Venedig. Sie nennt über 900.000 Bände sowie eine bedeutende Sammlung griechischer, lateinischer und orientalischer Handschriften ihr Eigen.
Vivarium (vormals Handschriftenlesesaal)
Der spätantike römische Staatsmann und Schriftsteller Cassiodor gründete um 554 auf seinem Besitz in Kalabrien ein Gelehrtenkloster, das nach den umliegenden Fischteichen benannt war. In seinem Scriptorium wurden Werke der Kirchenväter sowie der klassischen Philolophie, Rhetorik und Dichtung kopiert. Vivarium bestand zwar nur 30 Jahre, war aber ein Vorbild für viele spätere Klosterbibliotheken, in denen die Werke der Antike bewahrt und weitergegeben wurden.
Wien (vormals Musiklesesaal)
Die Stadt Wien und die Musik sind untrennbar miteinander verbunden in der Epochenbezeichnung "Wiener Klassik" mit dem Dreigestirn Haydn, Mozart und Beethoven an der Spitze. Auch heute ist die österreichische Hauptstadt eines der weltweit führenden Musikzentren. Reiche Quellenzeugnisse der Wiener Musiktradition gelangten auch in die Berliner Staatsbibliothek und bilden so eine klingende Brücke von der Spree an die Donau.