Karten
Grundsätze des Bestandsaufbaus
Als kartographisches Bestandszentrum der Bundesrepublik Deutschland erwirbt die Staatsbibliothek zu Berlin Karten, Atlanten sowie topographische Städte- und Landschaftsansichten aller Kontinente. Im Rahmen des DFG-Förderprogramms "Fachinformationsdienste für die Wissenschaft" ist die Staatsbibliothek zu Berlin für den Fachinformationsdienst Kartographie und Geobasisdaten verantwortlich. Ergänzend fungiert die Kartenabteilung als Depotbibliothek der Deutschen Gesellschaft für Kartographie (DGfK). Antiquarische Erwerbungen konzentrieren sich auf das Zeitsegment 1800 bis 1912 im Rahmen der Sammlung Deutscher Drucke. Gesammelt werden:
Karten und Atlanten
- Karten und Atlanten im Rahmen der Sammlung Deutscher Drucke von 1800 bis 1912 vollständig, Globen in breiter Auswahl
- Karten, Atlanten und Globen vor 1800 in enger Auswahl
- Topographische Karten deutscher Territorien vollzählig ab 1 : 10.000 und von Agglomerationsgebieten ab 1 : 5.000, anderer europäischer Staaten ab 1 : 25.000 sowie überseeischer Gebiete ab 1 : 50.000 von wirtschaftlichen Schwerpunkten und ab 1 : 100.000 von weniger dicht besiedelten Gebieten (Australien, Südamerika, Sibirien).
- Thematische Karten und Atlanten in breiter Auswahl
- Internationale Kartenwerke, Nationalatlanten und thematisch komplexe Regionalatlanten: vollständig
- Stadtpläne deutscher Städte in breiter Auswahl, anderer europäischer Städte ab 50.000 Einwohner, auch von kleineren Städten von besonderer kultureller oder politischer Bedeutung, von Hauptstädten und anderen Metropolen in drei- bis fünfjährigem Abstand
- Touristische Karten, wenn keine topographischen Karten vorliegen bzw. von bedeutenden touristischen Gebieten in enger Auswahl
- Wandkarten, Übersichtskarten und sonstige kartographische Materialien (Globen, Reliefs): nur methodisch interessante Beispiele in strenger Auswahl
- Allgemeine Weltatlanten mit umfangreichem Register: bei größeren Veränderungen bzw. aus methodischen Gründen in Auswahl
- Luft- und Satellitenaufnahmen von Mitteleuropa in enger Auswahl (bevorzugt als Atlanten) sowie von anderen europäischen und überseeischen Gebieten in strenger Auswahl
- Karten und Atlanten in elektronischer Form werden entsprechend den Erwerbungsgrundsätzen erworben, wenn keine Papierausgaben vorliegen; bei Parallelausgaben werden nur in enger Auswahl sowohl die Papierform als auch die elektronische Ausgabe erworben
Städte- und Landschaftsansichten
Die Ergänzung der Ansichtensammlung erfolgt in strenger Auswahl, wenn noch keine bildlichen Darstellungen aus der Zeit vorliegen und die dargestellten topographischen Objekte im Vergleich zu den bereits vorhandenen Abbildungen größere Veränderungen zeigen. Stärker berücksichtigt werden die historischen Ansichten topographischer Objekte im früheren Preußen, insbesondere der ehemaligen deutschen Ostgebiete.
Kartographisches Schrifttum
Das kartographische Schrifttum wird in größter Breite erworben, in entlegenen Sprachen nur in enger Auswahl (primär Zeitschriften, teilweise im Tausch der DGfK und zur Geschichte der Kartographie). Bei fachlichen Überschneidungen mit der Geodäsie wird zugunsten der Kartographie entschieden, ausgenommen sind rein mathematisch-geodätische Veröffentlichungen.
Reiseführer
Reiseführer erscheinen in großer Vielfalt und werden als raumbezogene Ratgeberliteratur nur in strenger Auswahl erworben. Für den Kartenlesesaal wird ein Grundbestand gepflegt. Thematische Breite und Tiefe der Darstellung sind vorrangige Auswahlkriterien: neben allgemeinen nur geographische, kunst- und kulturgeschichtliche Reiseführer, bevorzugt umfassende, detaillierte und damit umfangreiche mit ausführlichen landeskundlichen bzw. ortsgeschichtlichen Darstellungen; Verzicht auf sonstige fach- oder zielgruppenspezifische Reiseführer; bevorzugt reich mit Karten, Plänen, Vogelschauen und Ansichten ausgestattete Reiseführer. Verzicht auf Bildreiseführer und auf Kleinschrifttum.
Regionale und sprachliche Aspekte
In der Regel werden nur Reiseführer mit weitem räumlichen Bezug (Länder, große Regionen und Städte) ausgewählt, kleinere Regionen nur, wenn diese kulturhistorisch bzw. im Fremdenverkehr bedeutsam sind. Reiseführer zum Bereich des Ibero-Amerikanischen Instituts werden bei diesem gepflegt. Vorzugsweise erwirbt die Staatsbibliothek zu Berlin deutschsprachige Reiseführer bzw. in der Verkehrssprache des jeweiligen Landes.