Verwaltungswissenschaften

Studienstufe

Die Verwaltungswissenschaften als sozialwissenschaftliche Teildisziplin widmen sich dem Analyseobjekt der öffentlichen Verwaltung. Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie die Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie, Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre sowie die Geschichtswissenschaften und die Rechtswissenschaften bilden das Referenzsystem, in denen in Abhängigkeit zum jeweiligen Erkenntnisinteresse die Verwaltungswissenschaften zu verorten sind. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Legitimität, nach den Strukturen und Funktionsweisen, nach der Effektivität und der Effizienz sowie nach der Legalität öffentlicher Verwaltungen.

Thematische Schwerpunkte bilden der organisatorische Aufbau und Ablauf öffentlicher Verwaltungen, Fragen des Personals (Öffentlicher Dienst) und des Ressourceneinsatzes, Fragen der Innen- und Außenbeziehungen (Verhältnis zu Staat, Verbänden und Bürgern) sowie die Reform der Öffentlichen Verwaltungen. Von besonderem Interesse sind Darstellungen mit vergleichendem oder historischem Charakter.

Durch den kostenfreien Eingang zahlreicher Publikationen staatlicher und halbstaatlicher Stellen des In- und Auslands sowie von Internationalen Organisationen (z.B. UN, OECD) verfügt die Staatsbibliothek zu Berlin über umfangreiches amtliches Schriftgut, in dem auch verwaltungswissenschaftliche Fragestellungen behandelt werden.

Breite Auswahl

  • Referenzliteratur wie Enzyklopädien, Lexika, Wörterbücher, Adressbücher, Handbücher, Gesamtdarstellungen und ähnliches wird umfassend erworben
  • Bibliographische Referenzliteratur
  • Habilitationsschriften
  • Umfassende wissenschaftliche Zeitschriften

Differenzierte Auswahl

  • Monographische Forschungsliteratur insbesondere in deutscher und englischer Sprache
  • Wissenschaftliche Schriftenreihen bei hoher Qualität der Einzelstücke
  • Tagungsliteratur in eingeschränkter Auswahl

Strenge Auswahl

  • Einführende Studienliteratur
  • Dissertationen werden nur in Einzelfällen berücksichtigt
  • Graue Literatur und Kleinschrifttum können für die aktuelle Forschung sehr wichtig sein und werden in strenger Auswahl erworben

Verzicht

  • Ausbildungsliteratur als Hilfsmittel für Studium und Beruf wie Arbeitsbücher und Repetitorien
  • Praktikerliteratur wird nicht erworben
  • Populärwissenschaftliche Literatur wird nicht erworben

Sprachliche und regionale Aspekte

Im Allgemeinen wird die Literatur in der Originalsprache gekauft. Als Übersetzungen aus selteneren Sprachen kommen nur solche ins Deutsche oder Englische in Frage. Übersetzungen aus dem Deutschen, Englischen oder Französischen werden nicht gekauft, es sei denn, das Original ist nicht mehr erhältlich.

Von zentraler Bedeutung für die Verwaltungswissenschaften ist neben der deutschen die angelsächsische Literatur. Die Publikationen dieser Sprachkreise sind gleichzusetzen und im Bestandsaufbau besonders hervorzuheben. Außerdem wird die besondere Tradition der verwaltungswissenschaftlichen Forschung in Frankreich berücksichtigt. Zusätzlich werden aus Italien, den Niederlanden und Skandinavien Publikationen, die sich auf das jeweilige Land beziehen, oder solche von erkennbar grundlegender Bedeutung (Referenzliteratur) erworben.

Für die nicht durch die regionalen Sondersammlungen abgedeckte Forschungsliteratur zu regionalen Aspekten in den Verwaltungswissenschaften gilt: Publikationen zu Deutschland werden sehr breit erworben. Es folgen Publikationen zum übrigen deutschsprachigen Raum und zum Gebiet der Europäischen Union sowie zu Nordamerika. Sonstige Regionen sowie Darstellungen mit regional stark eingeschränktem Bezug werden nur in Auswahl erworben. Vergleichende verwaltungswissenschaftliche Darstellungen sind vorrangig zu berücksichtigen.

Aufgrund der Kooperation der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem Ibero-Amerikaischen Institut wird Schrifttum zur Sozialwissenschaft Iberoamerikas, Spaniens und Portugals in der Regel nicht erworben. In spanischer Sprache wird daher nur Referenzliteratur in Auswahl erworben, sofern sie für die innere Kohärenz des Lesesaalbestands notwendig ist.

Die regionalen Sondersammlungen erwerben Literatur mit ihrem jeweiligen regionalen Bezug gemäß ihrer eigens definierten Sammlungsintensität. Somit werden die Räume Osteuropa, Afrika und Asien differenziert, Ost- und Südostasien dagegen auf einem hohen Sammlungsniveau gepflegt.