Musik

Der Nachlass von Max Baumann

Im Jahre 1996, drei Jahre vor seinem Tod, konnte die Musikabteilung den umfangreichen Nachlass des Komponisten Max Baumann erwerben. Baumann wurde am 20. November 1917 als Sohn eines Musiklehrers in Kronach/Oberfranken geboren und wuchs von klein an mit Musik auf. Seit seiner Studienzeit war Max Baumann mit der Stadt Berlin verbunden. Hier erlernte er schließlich beim Hindemith-Schüler Konrad Friedrich Noetel und später bei Boris Blacher Komposition.

Seit 1946 war er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1978 an der Berliner Musikhochschule tätig: zunächst als Dozent für Klavier und Tonsatz dann als Musikprofessor mit mehreren Fächern in der Abteilung Schulmusik. Erfolgreich wirkte Baumann auch als Dirigent und Chorleiter und er war 1963 nach dem Tod Karl Forsters Leiter des Chors der Hedwigs-Kathedrale. Der Komponist starb am 17. Juli 1999 in Berlin.

Max Baumanns Nachlass enthält zahlreiche Werke für die Haus- und Laienmusik, aber auch anspruchsvolle, abendfüllende Werke für den Konzertsaal. Ein deutlicher Schwerpunkt in seinem Œuvre ist aber auf dem Gebiet der Sakralmusik zu erkennen. Er hinterließ zahlreiche großangelegte Oratorien. Bei seinen Kompositionen knüpft er an Traditionen von Max Reger und Paul Hindemith an. An vielen Stellen sind auch impressionistische Elemente zu beobachten. Seine teils virtuosen Orgelwerke stellen eine Synthese deutscher und französischer Stilelemente dar. Nicht umsonst pflegte er eine enge Freundschaft zum französischen Orgelinterpreten und Komponisten Jean Guillou. Trotz gelegentlicher Zwölftonthematik ist Baumanns Musiksprache freitonal, oft aber auch grundtonbezogen.

Nach dem Tod des Komponisten hatte sich schon bald eine Max-Baumann-Gesellschaft gegründet, die das Werk von Max Baumann bis heute dauerhaft lebendig halten will und geplante Konzertaufführungen ebenso unterstützt wie Neudrucke in Musikverlagen, CD-Einspielungen oder wissenschaftliche Arbeiten über Baumann. Mit Hilfe der Max-Baumann-Gesellschaft konnte der Nachlass bereits mehrfach um weitere Autographe und auch die Korrespondenz Max Baumanns erweitert werden.