Handschriften und Historische Drucke

Verlagsarchive

 

Aufbau, de Gruyter, Mohr Siebeck, Vandenhoeck & Ruprecht, Wagenbach – seit den 1990er Jahren hat die Staatsbibliothek zu Berlin ihren Bestand an wissenschaftlichen Verlagsarchiven ausgebaut .

In den Verlagsarchiven spiegeln sich Verlags- und Wissenschaftsgeschichte wie in kaum einer anderen Überlieferungsform wider. Anhand der Verlagsarchive können sowohl wissenschaftliche als auch politische und gesellschaftliche Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Teilweise reichen die Bestände bis ins 18. Jahrhundert zurück und bieten einen Einblick in die frühe Arbeitsweise wissenschaftlicher Verlage. Interessant am Bestand der Verlagsarchive sind vor allem die vielfältigen Korrespondenzen mit Autoren, Mitarbeitenden und weiteren bedeutenden Zeitzeugen. Zwischen den Verlagsarchiven und anderen Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin lassen sich auch zahlreiche Querverbindungen herstellen.

Zu den frühsten Erwerbungen zählt dasBriefarchiv des Verlegers Friedrich Nicolai (1733–1811).  Zwischen 1862 und 1889 wurde  sein Nachlass und damit auch 88 Briefbände in den Bestand ‚Nachlässe und Autographen‘ der damaligen Preußischen Staatsbibliothek übernommen.

Dieser Bestand ist auch in den Digitalisierten Sammlungen benutzbar.

Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin: Suche (staatsbibliothek-berlin.de)

Ab 1926 kam dasSturm - Archiv sowie die Korrespondenzen des Verlegers, Schriftstellers und Galeristen Herwarth Walden (1878–1941) dazu, die heute als Fundgrube zur Kunstgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts gelten. Zusammen mit dem Bestand der Deckerschen Geheimen Oberhofbuchdruckerei Berlin, den die Bibliothek 1927 und 1929 übernahm, gehört das Archiv des Antiquariats von Martin Breslauer(1871–1940), zu den besonders prominenten Buchhandelsarchiven des 18. und 19. Jahrhunderts.

1995 übernahm die Staatsbibliothek zu Berlin das Archiv des Aufbau Verlags, welches als eines der wichtigsten belletristischen Verlage der ehemaligen DDR gilt. 1999 wurde der Bestand mit dem Archiv des Wissenschaftsverlags Walter de Gruyter ergänzt. Obwohl beide Archive zunächst als Deposita überlassen wurden, sind die Korrespondenzen und Manuskripte des Aufbau Verlags seit 2005 für die Forschung digital zugänglich. 2010 konnte der Bestand mit dem Verlagsarchiv Mohr Siebeck und 2011 mit dem Verlagsarchiv Vandenhoeck & Ruprecht und Bruno Cassirer erweitert werden. Das Verlagsarchiv Mohr Siebeck wurde 2012-2015 mit Drittmittelförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Kalliope erschlossen. Das Archiv Vandenhoeck & Ruprecht gelang eine Teilerschließung in Kalliope durch die Förderung der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.. 2015 wurde das Verlagsarchiv Klaus Wagenbach mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworben. Die Bereitstellung der Materialien konnte mit Hilfe der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gestartet und mit einer Drittmittelförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fortgesetzt werden.