Handschriften und Historische Drucke

Messkataloge hießen seit dem 16. Jahrhundert die halbjährlich zur Oster- und Michaelismesse ausgegebenen Verzeichnisse über die auf der Messe angebotenen oder demnächst erscheinenden Bücher. Die Bedeutung der Messkataloge als Hauptinformationsmittel über den deutschen Büchermarkt und die deutsche Publikationsgeschichte ist außerordentlich groß. Denn für die ältere Zeit bleiben die Messkataloge die bibliographische Hauptquelle der deutschen Buchproduktion. Das Fehlen einer frühen deutschen Nationalbibliographie führte dazu, dass diesem buchhändlerischen Vertriebsmittel, obwohl es beispielsweise keine Dissertationen oder Nachdrucke verzeichnete, die Funktion einer periodischen Allgemeinbibliographie übertragen wurde.

Erst seit 1798 verloren sie diese Bedeutung durch die Herausgabe des Hinrichsschen Halbjahresverzeichnisses. Als schmucklose und unscheinbare Verbrauchsliteratur fielen die Verzeichnisse schnell der Vernichtung anheim. Die Sammlung der Staatsbibliothek umfasst heute noch insgesamt rund 560 Messkataloge. Die Frankfurter Messkataloge sind von 1568 bis 1695 vertreten. Die Jahre von 1696 bis 1750 waren nie im Bestand der Bibliothek. Die Leipziger Messkataloge sind mit größeren Lücken zwischen 1603 und 1613 für die Jahre von 1595 bis 1728 erhalten geblieben. Die Jahrgänge von 1731 bis 1794 werden als Folge der Kriegsverlagerungen gegenwärtig in der Biblioteka Jagiellonska in Krakau aufbewahrt. Die verstreut in den Bibliotheken vorhandenen Messkataloge fasste Bernhard Fabian von 1977 bis 1984 in einer Mikrofiche-Edition zusammen, die seit 2007 via Olms- Verlag auch in digitaler Form verfügbar ist. Damit stehen alle Frankfurter und Leipziger Messkataloge des 16., 17. und 18. Jahrhunderts vollständig für die Forschung bereit.

Diese Sammlung umfasst 560 Objekte.

(Teil-)Digitalisiert:

Ja

Thema

Buchwesen, Frühe Neuzeit (1500-1789)

Sprache

Deutsch

Region

Deutschland

Material

Druckschriften

Zeit

1450-1600, 1600-1700

Abteilung

Handschriften und Historische Drucke

Nachgewiesen in

StaBiKat

Benutzung

Rara-Lesesaal

Kontakt

Michaela Scheibe

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