Handschriften und Historische Drucke
Archiv des Wagenbach-Verlags erworben
Der Verlag Klaus Wagenbach, 1964 in Berlin (West) gegründet und seither publizistischer Begleiter und Zeuge bewegter bundesrepublikanischer Geschichte wie auch kultureller Entwicklungen Europas, verkaufte sein Archiv der ersten vierzig Jahre der Staatsbibliothek zu Berlin. Es umfasst 260 Ordner und etwa 2.100 Herstellungstüten, in denen der Entstehungsprozess eines jeden Buchs dokumentiert ist. Der Verlag schafft damit Platz für neue Publikationsvorhaben und übergibt der Forschung umfangreiche und bislang weitgehend unbekannte Quellen. Die Staatsbibliothek zu Berlin und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erwarben das Teilarchiv des Wagenbach-Verlags mit Unterstützung durch die Kulturstiftung der Länder.
Nachfragen können schon jetzt an Handschriften und Historische Drucke gerichtet werden.
Reise-Tagebücher von Alexander von Humboldt erworben.
Stiftung Preußischer Kulturbesitz erwarb Alexander von Humboldts „Amerikanische Reisetagebücher“
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher erworben. Er verfasste diese teils in deutscher, teils in französischer Sprache während seiner großen Entdeckungsreise durch Mittel- und Südamerika in den Jahren 1799 bis 1804. Diese einmaligen und international höchst bedeutenden historischen Schriften gelten als die zweite, die wissenschaftliche Entdeckung Amerikas. Es handelt sich um knapp 4000 Seiten, dicht beschrieben und mit eigenhändigen Skizzen Humboldts versehen. Der Kauf der Reisetagebücher wurde durch die außergewöhnliche Unterstützung von öffentlichen und privaten Förderern ermöglicht.
Die Erwerbung und Übergabe der neun in Leder gebundenen Tagebücher an die Staatsbibliothek zu Berlin wurde Anfang 2014 mit einem Festakt gewürdigt.
Alexander von Humboldts Tagebücher sind, neben seinen Briefen, die bedeutendsten erhaltenen Originaldokumente seiner Reisen. Es sind herausragende wissenschaftliche, reiseliterarische und persönliche Aufzeichnungen eines Universalgelehrten. Humboldt notierte darin alles, was er gesehen, erarbeitet, gemessen und verglichen hatte. Ein eigenes Portal gibt Einblick in die Welt Humboldts und das Projekt zur Erschließung der Tagebücher.
Sensationelle Erwerbung: bislang unbekanntes Adressbuch Alexander von Humboldts
Nur selten noch gelingt es, so persönliche und für die Wissenschaft so überaus wertvolle Dokumente wie das Adressbuch des Forschers Alexander von Humboldt (1769 – 1859) in öffentlichen Besitz zu nehmen. Im Dezember 2011 ist dieser Kauf gelungen, unterstützt von der Wüstenrot Stiftung, der Berliner Niederlassung der Siemens AG und den Freunden der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.
Das Humboldt-Adressbuch enthält auf etwas über zweihundert Seiten eine umfangreiche Dokumentation seiner gesamten Korrespondenz. Über 900 Namen hat er dort eigenhändig vermerkt, teilweise sogar mit Straße und Hausnummer. Er benutzte das Büchlein auch für eine Reihe von Notizen, so u. a. über Friedrich von Schiller. Das Büchlein misst 12 x 8 cm, ist in schwarzes Leder eingebunden und weist starke Benutzungsspuren auf.
Bis zu seinem Tod trug Alexander von Humboldt das Adressbuch zusammen mit einem Exemplar des etwa gleich großen Encheiridion/Anleitung zum Glücklichsein von Epiktet bei sich. Auch dieser Druck mit handschriftlichem Eigentumsvermerk Humboldts wurde von der Staatsbibliothek zu Berlin erworben.
Die Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wird das Adressbuch wissenschaftlich edieren.