Von Sansibar nach Berlin und weiter
Die Memoiren einer arabischen Prinzessin
Emily Ruete geb. Prinzessin von Omân und Zanzibar
Memoiren einer arabischen Prinzessin, 4. Auflage (Berlin: Luckhardt), 1886
Titelblatt des zweiten Bands der 4. Auflage, das auch als Einbandillustration verwendet worden ist. Das als „Eingang“ in die Memoiren dienende Bild von tropischen Pflanzen und Bäumen bildet den exotischen Rahmen für eine Meeresszene mit den Palästen der Stadt Sansibar im Hintergrund. Der dadurch geschaffene „Blick von draußen“ weist auf die Erwartungen der damaligen Leserschaft hin – laut Werbung für das Buch (vermutlich vom Verlag) sollte es „besonders eingehende Schilderungen der mohammedanischen Cultur in Ostafrika“ bieten.
Signatur: Staatsbibliothek zu Berlin, Us 1050-1/2<4>
Digitalisierte Ausgabe
Emily Ruete geb. Prinzessin von Omân und Zanzibar
Memoiren einer arabischen Prinzessin, 3. Auflage (Berlin: Luckhardt [übergekl.:] Rosenberg), 1886
Als Frontispiz ist eine Fotogravur von Emily Ruete in arabischer Tracht zu sehen – mit ihrer arabischen Unterschrift
„Salme [bint] Said [bin] Sultan“ auf dem gegenüberliegenden Haupttitelblatt zwischen Titel und Verlagsinformation. Die Fotogravur befindet sich auf den Buchcovern fast aller heutigen Versionen.
Signatur: Staatsbibliothek zu Berlin, Us 1050-1<3>
Emily Ruete geb. Prinzessin von Omân und Zanzibar
Memoiren einer arabischen Prinzessin, 3. Auflage (Berlin: Luckhardt [übergekl.:] Rosenberg), 1886
„Meinen späteren Gatten lernte ich bald nach meiner Uebersiedelung von Bububu kennen. Mein Haus lag unmittelbar neben dem seinigen […] Unsere Freundschaft, aus welcher sich mit der Zeit eine innige Liebe entwickelte, wurde bald in der Stadt bekannt, und auch mein Bruder Madjid erfuhr davon; eine Feindseligkeit seinerseits, oder gar eine Einkerkerung, von welcher man gefabelt hat, habe ich dieserhalb nicht zu erfahren gehabt. Selbstverständlich hegte ich den Wunsch, meine Heimath, in welcher eine Vereinigung mit dem Geliebten ganz unmöglich gewesen wäre im Stillen zu verlassen […].“ (Memoiren einer arabischen Prinzessin, 4. Aufl., Bd. 2, S. 141 f.)
Die Memoiren wurden (und zum Teil werden) allzu oft auf eine „Liebesgeschichte“ reduziert. Emily Ruete widmet dem Kennenlernen, der Vermählung und der Abreise nach Europa in den Memoiren selbst nur fünf Seiten. Sie beschreibt die Szenen prosaisch. Mit einem Hinweis auf „unrichtige Darstellungen“ bezeichnet sie die Passage als „Antwort“ auf die vor den Memoiren veröffentlichten Erzählungen. Das Kapitel ihrer Memoiren heißt einfach „Große Wandelungen“.
Signatur: Staatsbibliothek zu Berlin, Us 1050-2<3>