Musik

Lea Mendelssohn Bartholdy, geb. Salomon (1777–1842) W

Lea Salomon war Tochter des Berliner Kaufmanns Levin Jacob Salomon und dessen Frau Bella Salomon, geb. Itzig, und somit Enkelin Daniel Itzigs, des berühmten Bankiers und Hoffaktors von Friedrich II. von Preußen.

Ein Jugendfreund beschrieb sie als »nicht schön, aber reizend durch ihr sprechendes schwarzes Auge, durch ihren Sylphidenwuchs, durch ihr zartes, bescheidenes Benehmen und ihre geistvolle Unterhaltung.« Sie war vielseitig literarisch und musikalisch interessiert und sprach nicht nur Englisch, Französisch und Italienisch, sondern war ebenso in Lage, Homers Epen in der Originalsprache zu lesen. In den Berliner Salons um die Jahrhundertwende war sie gern gesehener Gast.

Über ihre Freundin Henriette Mendelssohn lernte sie Anfang der 1800er Jahre deren Bruder Abraham kennen, den sie am 26. Dezember 1804 heiratete. Ihren vier Kindern war sie eine strenge und anspruchsvolle Erzieherin; nach dem Zeugnis eines Jugendfreundes ihres Sohnes Felix hielt sie die Kinder stets dazu an, sich sinnvoll zu betätigen und jeden Müßiggang zu vermeiden.

Der aufkeimenden Romanze ihrer Tochter Fanny mit dem Maler Wilhelm Hensel stand sie zunächst sehr reserviert gegenüber, und als Hensel »seiner« Fanny zu Weihnachten 1822 einen Gedichtband mit einem eingeklebten Selbstbildnis schenkte, sandte sie es ihm zurück, da sie es als unschicklich empfand, dass ein junger Mann einem Mädchen sein Porträt schenkte.

Lea Mendelssohn Bartholdy hatte eine außerordentlich scharfe Beobachtungsgabe. Ihre Briefe an auswärtige Verwandte und Bekannte enthalten neben familiären Nachrichten häufig auch ausführliche Beschreibungen des Berliner Kunst-, Kultur- und Gesellschaftslebens. Insbesondere die Schreiben an ihre in Wien lebende Cousine Henriette von Pereira-Arnstein sind daher eine wichtige Quelle für die Familiengeschichte, aber auch für die Berliner Kultur- und Gesellschaftsgeschichte allgemein.


Quellen zu Lea Mendelssohn Bartholdy in der SBB

Neben dem im Jahr 2006 erworbenen Konvolut mit rund 150 Briefe an ihre Cousine Henriette von Pereira-Arnstein sind Briefe von und an Lea Mendelssohn Bartholdy in verschiedenen weiteren Konvoluten mit Familienkorrespondenz überliefert.

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